Aktuelles
Otter Emma und Yourek erleichtern Inventur in Görlitz
"Die Otter Emma und Yourek machen einem das Zählen leicht…", schreibt der Tierpark in Görlitz. Anlass ist die jährliche Inventur. Erneut läuft die "von A wie Alpaka bis Z wie Zwergseidenaffe". Alle Jahre wieder schwärmen die Tierpfleger zu Beginn eines jeden neuen Jahres aus, um die aktuellen Zahlen ihrer Schützlinge zu verifizieren, heißt es in der Mitteilung. Und weiter: Bei wenigen Vertretern einer Art oder einfach zählbaren Tieren ist das schnell gemacht. Eine Herausforderung stellen dann allerdings größere und sich schnell bewegende Tiergruppen dar. Das gilt zum Beispiel für die Schwarmfische, die große Schar munterer Sittiche oder die nie stillsitzenden Felsenhörnchen.
Aber gelernt ist gelernt und so wird fristgerecht bekanntgeben, dass aktuell 671 Tiere in 88 verschiedenen Arten im Görlitzer Tierpark leben. Zahlenmäßig ein auffallendes Plus zu den 599 Individuen aus der Inventur 2019. Dies ist leicht zu erklären, denn nach einigen Jahren Brutverbot durften die Wellensittiche im Zwitscherzimmer 2020 wieder, was sie postwendend mit einer Verdopplung des Bestandes quittierten.
Während sich die Axolotl aufgrund des Umbaus im Gastrobereich aus dem Bestand verabschiedet haben, sind Beo, das vom Aussterben bedrohte Sachsenhuhn sowie die aus einer Erbschaft hervorgegangenen Vertreter der Arten Gelbbrustara und Blaustirnamazone neu hinzugekommen. Als Nachzucht-Highlight 2020 sind acht Kropfgazellen-Jungtiere zu nennen. Zwei davon haben Görlitz bereits Richtung Helsinki verlassen. Weitere erwähnenswerte Nachzuchterfolge gab es auch wieder bei den im Freiland ausgestorbenen Edwardsfasanen und den Vietnam-Sikahirschen.
Für Freunde der Statistik hat der Tierpark noch folgende Zahlen parat: Unsere Tiere verspeisten im vergangenen Jahr etwa 48.000 kg Heu, 25.000 kg Gemüse und Obst, 15.000 kg pelletierte Futtermittel, 1800 kg Eintagsküken und 1500 kg Fisch. (st) 12. Januar 2021
ZDF zeigt Totentanz im Spreewald
Der Termin für den nächsten Spreewaldkrimi steht: Am 8. Februar zeigt das ZDF "Totentanz". Zum Inhalt schreibt der Sender: Der Frankfurter Blogger Lukas kehrt zur Fastnachtszeit zurück in den Spreewald, seine alte Heimat. Am Morgen nach der großen Fastnachtsparty wird er nackt und tot auf einem Acker gefunden. Er feierte zusammen mit seiner alten Jugendclique in Masken und Kostümen und kommentierte alles für seine Follower im Internet, kritisch und mit einem negativen Zukunftsblick. Alkohol und Drogen waren im Spiel. Ist sein Tod ein unglücklicher Unfall, wurde er ermordet, oder war es Selbstmord?
Digitale und reale Spuren vermischen sich, heißt es weiter. Polizeioberkommissar Fichte versucht, sich mithilfe eines jungen IT-Spezialisten einen Zugang zur Welt des toten Bloggers zu verschaffen. Kommissar Krüger ermittelt traditionell und hofft, dass seine Intuition im echten Leben wieder funktioniert. Beide hadern damit, welchen ungünstigen Einfluss Social Media auf das soziale Zusammenleben haben kann und wie das Bewusstsein schwindet, für das eigene Handeln Verantwortung zu übernehmen. In dieser melancholischen Meditation über das Verlorensein in einer verwaisten Provinz versucht Krüger, sich ins Private zurückzuziehen und der Pathologin Marlene bei einer schweren Krankheit beizustehen.
Der Spreewaldkrimi wird an Originalschauplätzen gedreht. Gekonnt werden regionale Eigenheiten in Beziehungsdramen eingebunden und mit uralten Sagen aus dem Spreewald vermischt, heißt es auf der Internetseite für den Spreewald. Die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitepochen und die besondere Kulisse würden dem Zuschauer die einzigartige Naturlandschaft Spreewald zeigen. Krüger (Christian Redl) und Fichte (Thorsten Merten) nutzen für ihre Fahrten zu den Tatorten häufig einen Spreewaldkahn.
Die vorherige, zwölfte Folge "Zeit der Wölfe" hat im November 2020 einen Preis bekommen. Die Deutschen Akademie für Fernsehen zeichnete Martina Eisenreich in der Kategorie Musik für diesen Krimi aus. Der unabhängige Branchenpreis für herausragende Einzelleistungen im deutschen Fernsehen wurde zum achten Mal vergeben, aufgrund der Corona-Pandemie im virtuellen Raum. "Zeit der Wölfe" lief am 27. April 2020 im ZDF. Dabei spielte eine im Spreewald aufgetauchte Motorrad-Rockergruppe "Die Wölfe" eine Rolle. Kommissar Krüger steckte derweil in einer Sinnkrise und zog sich immer mehr in den Wald zurück. Der erste Spreewaldkrimi wurde 2006 gedreht, bekam den Titel "Das Geheimnis im Moor" und stieß auf eine derart positive Resonanz bei den Zuschauern, dass sich das ZDF entschloss, eine Reihe daraus zu entwickeln. (st) 11. Januar 2021
Spreewaldkrimi "Totentanz" am 8. Februar 2021, 20.15 Uhr, ZDF, in der Mediathek ab Montag, 1. Februar 2021, 10 Uhr
Pücklers letzte Reise – vor 150 Jahren ist der Fürst gestorben
Mit den Worten „Man öffne mir den Weg zum Tumulus“ hat Fürst Hermann von Pückler-Muskau in der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1871 seine letzte Reise angetreten. „Sanft und ohne Schmerzen, wie er sich immer gewünscht hatte, ist er eingegangen in jenes geheimnisvolle Reich des ewigen Schweigens, zur Ruhe nach einem langen, vielbewegten und reichen Leben“, heißt es dazu in einem Beitrag von Christian Friedrich und Volkmar Herold im neuen Cottbuser Heimatkalender zum 150. Todestag in diesem Jahr. Der 1785 geborene, grüne Gartenfürst, Weltenbummler und große Literat ist zwar für immer von uns gegangen, aber das Lebenswerk des genialen Parkschöpfers lebt weiter. Im Branitzer Park in Cottbus steht jetzt noch stumm im Schilfsee der berühmte Tumulus. Die Erde der nach Pücklers Idee und ägyptischem Vorbild vor über 160 Jahren erbauten Pyramide bedeckt die Gruft des Fürsten Pückler und seiner 1884 vom alten Branitzer Dorffriedhof umgebetteten Frau Lucie, die er zu Lebzeiten liebevoll „Schnucke“ nannte. Ein Grabstein auf der kleinen Insel nahe der Pyramide erinnert die Parkbesucher noch bis heute an das fürstliche Ehepaar.
Eigentlich hatten die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, der im Jahr 2005 gegründete und jetzt über 160 Mitglieder zählende „Förderverein Fürst Pückler in Branitz“ und die Stadt Cottbus an der historischen Stelle am 4. Februar eine große Gedenkveranstaltung zum 150. Todestag geplant. „Aber wegen der Corona-Pandemie muss auf eine öffentliche Gedenkfeier für den Fürsten verzichtet werden“, teilte Stiftungssprecherin Catrin Winn-Janetz mit. Allerdings wird die Gedenksteininsel an diesem Tag von den Gärtnern mit Immergrün bepflanzt. Den so entstehenden „feierlichen Eindruck“ hatte schon der damalige Parkinspektor Georg Bleyer im Jahr 1885 beschrieben. „Bei einer kleinen Zeremonie werden dann die von Cottbuser Bürgerinnen und Bürgern gestifteten Kranzspenden zur Insel im Tumulus übergesetzt und dort am Grabmal des Fürstenehepaares niedergelegt“, hieß es. Aus den beschriebenen Gründen erfolgt die Zeremonie ohne Gäste, wird jedoch in Bildern und in einem Film dokumentiert.
Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) hatte bereits vor seinem Ableben akribisch in seinem Testament festgelegt, wie mit seinem Leichnam zu verfahren ist. Sein Herz sollte in eine Glasphiole mit Schwefelsäure und sein Körper in einen Metallsarg mit Ätznatron, Ätzkali und Ätzkalk gelegt werden, damit sein Körper nach dem Tod nicht von Würmern zerfressen wird. Bei seiner letzten Reise sollte ihn eigentlich ein so genanntes „Totenschiff“ von der Ägyptischen Treppe zum Tumulus bringen. Aber wegen Sturm und Schneegestöber musste die Trauergemeinde am 9. Februar 1871 zu Fuß durch den Branitzer Park zur Grabstelle ziehen, die 13 Jahre später für die Beisetzung von Fürstin Lucie nur noch ein einziges Mal geöffnet wurde. Geblieben sind bis heute die Erinnerungen an den internationalen Parkschöpfer, berühmten Weltreisenden, Erfinder und Briefeschreiber. Sein zweibändiges, literarisches Werk „Briefe eines Verstorbenen“ wurde von 1830 bis 1840 zum Bestseller und meist gelesenen Buch. (kay) 7. Januar 2021
Kranzspenden zum 150. Todestag des Fürsten Pückler können bis zum 3. Februar 2021 in der Verwaltung im Gutsinspektorenhaus (Robinienweg 5, 03042 Cottbus) abgegeben werden.
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