Aktuelles
400 Jahre der Michaeliskirche in Bautzen beleuchtet
Vor 400 Jahren erfolgte die Widmung der Bautzener Michaeliskirche zur Wendischen Gemeindekirche im Zuge der Reformation. Aus diesem Anlass ist 2019 im Domowina-Verlag in Bautzen ein Buch erschienen, das die wechselvolle Geschichte dieser Kirche beleuchtet. Der sorbische Superintendent Jan Mahling hat „St. Michael Bautzen. Kirche – Gemeinde – Dörfer. Festschrift zum vierhundertjährigen Gemeindejubiläum 1619–2019“ herausgegeben. Darin widmen sich verschiedene Autoren der Baugeschichte, der Entwicklung der Kirchgemeinde und den geistlichen Strömungen in ihr, teilte der Verlag mit. Dargestellt werden darüber hinaus alle 34 zur Pfarrei gehörenden Dörfer. Besonders eindrücklich sind für den Verlag die persönlichen Erinnerungen, unter anderem von Johann August Kappler, Johann Zieschang und Rudolf Lange, welche die Geschicke der Michaelisgemeinde außerordentlich geprägt haben. Sie würden einen lebendigen Einblick in das Gemeindeleben bieten, aber auch allgemein in die damaligen Lebensumstände, wobei ersichtlich werde, dass das Sorbische bis ins 20. Jahrhunderts hinein innerhalb der Gemeinde vorherrschend und bestimmend war. Das Buch ist reich bebildert und enthält eine repräsentative Auswahl an Reproduktionen künstlerischer Gemälde. (st) 2. August 2019
St. Michael Bautzen. Kirche – Gemeinde – Dörfer. Festschrift zum vierhundertjährigen Gemeindejubiläum 1619–2019, herausgegeben von Jan Mahling, 276 S., zahlreiche Abbildungen, Hardcover, 978-3-7420-2559-3, 19,90 Euro
Moderner Blick nach Löbau, Weißwasser und Niesky
Der Titel ist schlicht, das Buch aber ein besonderes. "Es soll vor allem Spaß machen", teilt die Stiftung Haus Schminke aus Löbau als Herausgeberin mit. "Der moderne Blick" präsentiert 20 Gebäude der 1920er und 30er Jahre in Sachsen. Zu den Auserwählten gehören das Haus Schminke in Löbau vom Architekten Hans Scharoun, der Neufertbau in Weißwasser von Ernst Neufert, das Wachsmann-Haus in Niesky von Konrad Wachsmann, die Konsumzentrale in Leipzig von Fritz Höger und das Kaufhaus Schocken in Chemnitz von Erich Mendelsohn.
Das Buch konzentriert sich auf das Erzählen. Im Vordergrund stehen Bauherren, Architekten und die Menschen, deren Geschichten untrennbar mit den Häusern verbunden sind, heißt es. "Wir sind der Meinung, dass man die modernen Ideen hinter den Gebäuden mit diesen Geschichten besonders gut erzählen kann." Und: "Die vorgestellten Wohnhäuser, Kinos, Kirchen, Fabriken und Schulen befinden sich nicht nur in Sachsens Großstädten. Auch auf dem Land überraschen kühne Konstruktionen und durchdachtes Design." Der Band richtet sich nicht vorrangig an Architekturkenner oder Experten. Es soll auch Laien die Besonderheiten, zukunftsweisenden Ideen, verrückten Versuche und die Lösungen für die Probleme der Zeit vermitteln.
Die Lektüre wird durch eine App ergänzt: Betrachtet man einzelne Fotos durch das Smartphone oder Tablet, bewegen sie sich, wachsen aus den Seiten heraus oder verwandeln sich in Illustrationen und Videos, die die Geschichten hinter den Gebäuden erzählen. Auf diese Weise entsteht ein interaktives Kunstbuch, das auf Fachjargon verzichtet und dafür Bilder sprechen lässt. Die App “Der moderne Blick” findet sich in allen üblichen App-Stores. Nach dem Download und dem Start öffnet sich die Kamera. Der Tipp der Stiftung: Halten Sie das Smartphone über die Bilder mit der kleinen grauen Markierung am unteren rechten Bildrand. Die App erkennt die Gebäude und ruft die entsprechenden Animationen ab. Zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung gab es zu 12 der 20 vorgestellten Gebäude eine Animation. Die restlichen Clips sollten durch den Buchverkauf finanziert werden und in den nächsten Monaten folgen. (st) 1. August 2019
Das Buch kostet 15 Euro. Zu den Anbietern gehört das Haus Schminke in Löbau, wo es zu den regulären Öffnungszeiten erhältlich ist, und im Online-Shop: www.dermoderneblick.de
Das goldene Gut
"Das goldene Gut" heißt ein Buch aus dem Domowina-Verlag in Bautzen. Die Lyrikerin und Übersetzerin Róža Domašcyna hat dafür 60 sorbische Märchen ausgesucht und ins Deutsche übertragen. Viele kennt sie von ihrer Großmutter, einer begnadeten Märchenerzählerin. Jetzt sind sie in einem Band mit wundervollen Illustrationen von Jutta Mirtschin vereint. Große und kleine Leser werden die Märchen von schönen Wesen und furchtlosen Recken, von Tod, Teufel und geheimnisvollen Mächten, aber auch von listigen Tieren und beherzten Menschen großes Vergnügen bereiten, verspricht der Verlag. Das bestätigt eine Leserin: "Wer sich auf die Erzählungen einlässt, wird so manches schon Bekannte neu entdecken. Das lichtgelbe Titelbild ist eine luftig warmherzige Einladung zum Märchenlesen. Die detailverliebten Illustrationen von Jutta Mirtschin lassen Róža Domašcynas bildhafte Sprache nachklingen und den Leser in der wundervollen Stimmung und darstellenden Vielfalt gern verweilen." Der Titel bezieht sich auf ein Märchen: Drei Aufgaben stellt ein Vater seinen beiden Söhnen. Derjenige, der sie am besten löst, soll das Gut des Vaters bekommen. Und wie meist in Märchen gewinnt auch hier der Außenseiter. (st) 1. Mai 2019
"Das goldene Gut": 252 Seiten, zahlreiche farbige Illustrationen, Hardcover, 18,90 Euro
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