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Bischofswerda hat jetzt einen hölzernen Gojko Mitić

Gojko Mitic Eiche Bischofswerda Skulptur Rene Theurich Niesky

Bischofswerda hat jetzt eine neue Attraktion: einen Indianerpfad mit Gojko Mitić. Über elf Stationen werden Besucher der Waldbühne am Schmöllner Weg vom Bahnhof aus über den Wiesengrund zur Spielstätte der Spielgemeinschaft „Gojko Mitić“ geführt, teilte die Stadt bereits im Dezember mit. Seitdem gibt der Namensgeber der Bischofswerdaer Rothäute und Bleichgesichter gegenüber dem Bahnhof die Richtung zum Einstieg in den sogenannten Indianerpfad vor. Fast sieben Wochen lang hatte der Holzkünstler René Theurich im Nieskyer Ortsteil See an einer knapp zwei Meter hohen Skulptur gearbeitet. Anhand von Fotografien wurde das Ebenbild des aus zahlreichen DDR-Indianerfilmen bekannten Schauspielers detailgetreu aus einem einzigen Block Eichenholz geschaffen, heißt es weiter in der Mitteilung.

Maskiert wie Posträuber aus dem Wilden Westen begrüßten der Chef der Spielgemeinschaft Uwe Hänchen, seine Vorstandskollegin Simone Keimel und Oberbürgermeister Holm Große den hölzernen Indianer an seinem neuen Standort. Der echte Gojko Mitić wird übrigens zur feierlichen Eröffnung des Indianerpfades erwartet, schreibt die Stadt. "Wann diese stattfinden kann, weiß wohl nur Manitu, der Große Geist der Indianer." Oder wie Uwe Hänchen mit einem Augenzwinkern meint: „Zuvor müssen erst die Krieger vom Stamme der Coronen vertrieben werden“.

Die Spielgemeinschaft „Gojko Mitić“ kündigt auf ihrer Internetseite bereits das nächste Stück an. Es heißt "Unter Geiern - Der Geist des Llano Estacado" und soll vom 11. bis 25. Juli 2021 gezeigt werden. "Willkommen bei Deutschlands kleinsten Karl-May-Spielen mit den jüngsten Darstellern", steht auf der Seite. Und: Jedes Jahr führen auf der Waldbühne in Bischofswerda Kinder und Jugendliche ein Stück nach den Wild-West-Geschichten des sächsischen Autors Karl May auf. Fans aus ganz Deutschland reisen jedes Jahr an, um dieses besondere Projekt zu begleiten. Alle Veranstaltungen finden auf der Waldbühne im Stadtwald von Bischofswerda statt. Der Namensgeber Gojko Mitić ist inzwischen 80 Jahre alt. (st) 5. Januar 2021

Mehr Infos zur Spielgemeinschaft „Gojko Mitić“: www.karl-may-spiele-bischofswerda.de

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Bautzener fotografiert die Lausitz über Jahrzehnte

Bildband Lausitz Bautzener DDR Jürgen Matschie

Frauen in Kittelschürze, das war typisch für die DDR. Auf den Dörfern gehörte oft noch das Kopftuch dazu. Der Bautzener Fotograf Jürgen Matschie hat eine solche Szene festgehalten, zwei Frauen und ein Hund auf einer Bank. Das Titelfoto seines neuen Bildbandes beeindruckt schon mal. Der Inhalt wird auch gelobt: »… die Fotografien von Jürgen Matschie ragen heraus aus der Flut der Bilder; nicht durch ihre Größe, sondern durch ihre Tiefe.« ist ein Zitat von Professor Bernd Lindner aus Leipzig aus dem Vorwort. Das Buch erschien beim Mitteldeutschen Verlag in Halle an der Saale unter dem Titel "Tief im Osten. Die Lausitz im Wandel 1976–2020".

Die Lausitz war in der DDR eine Grenzregion, schreibt der Verlag. Mit der Ausweitung der EU gen Osten sei sie in die Mitte Europas gerückt, innerhalb des wiedervereinten Deutschlands aber dennoch Randgebiet geblieben. Der Bildband zeigt Fotografien aus viereinhalb Jahrzehnten. Er entfaltet ein historisches Panorama, das von der besonderen »Handschrift« des Fotografen ebenso geprägt ist wie sein Verankertsein in die besten Traditionen der sozialdokumentarischen Fotografie Ostdeutschlands, heißt es weiter. Und: Jürgen Matschie betont mit seinen Bildern durchaus die Eigenheit der zweisprachigen Region, zugleich geht es ihm aber darum zu zeigen, dass in der Lausitz vieles nicht anders (verlaufen) ist als in anderen Landesteilen Ostdeutschlands. Dabei gewinnen Matschies Fotografien ihre Wirkkraft vor allem auch daraus, dass sie nichts beschönigen, sondern unverstellt zeigen, was ist und war.

Mit den Bildern setzt sich Matschie mit den Veränderungen in der Ober- und Niederlausitz im Laufe seines gesamten fotografischen Schaffens auseinander. Die überwiegende Anzahl der Fotos ist in seinem Lebens- und Arbeitsumfeld, also im sorbisch/wendischen Milieu, entstanden, informiert der Fotograf. Das Titelbild des Buches hat er in Grötsch/Groźišćo 1985, dem Dorf an der Grubenkante des Tagebaues Jänschwalde, aufgenommen. In dem Band sind als Referenz an die Besonderheit der Lausitz alle Orte zweisprachig ausgewiesen, schreibt Matschie. (st) 15. Dezember 2020

Jürgen Matschie; Tief im Osten. Die Lausitz im Wandel 1976–2020, Bildband mit Vorwort von Bernd Lindner, 160 S., geb., 220 × 260 mm, s/w-Abbildungen, ISBN 978-3-96311-403-8, 25 Euro

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Rühmann-Film aus Forst nach 88 Jahren wieder im Kino

Rühmann Forst Ufa Film Kino Lausitz

Nach 88 Jahren ist er jetzt erstmals wieder über die Leinwände geflimmert, der Ufa-Bestseller „Strich durch die Rechnung“ mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Während bei der Premiere im November 1932 über 5.000 Filmfreunde in die Forster „Kammerspiele“ stürmten, ging es jetzt unter Corona-Bedingungen etwas bescheidener zu. Nur knapp 300 Besucher konnten sich bei vier Kinoaufführungen und Einführungsvorträgen an einer nach jahrelanger Suche in Moskau wieder aufgefundenen Kopie des Films erfreuen. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung. „Bei den rund 2.700 Metern Schwarz-Weiß-Material waren zehn der 99 Filmminuten ohne Ton“, schilderte Heimatforscher und maßgeblicher Spurensucher Frank Henschel. Sie sollen nach dem noch im Forster Stadtarchiv vorhandenen Drehbuch rekonstruiert werden. „Das kann aber nur gelingen, wenn neben der einzig weltweit überlieferten Fassung im Moskauer Gosfilmfond eine weitere Fassung bekannt wird“, so Hentschel.

Mehr als 2.000 Komparsen hatten damals auf der Radrennbahn in Forst an der sportlichen Liebeskomödie nach dem gleichnamigen Theaterstück und Hörspiel von Fred A. Angermeyer mitgewirkt. „Viele der jetzigen Kinobesucher hatten gehofft, vielleicht Eltern, Großeltern oder Verwandte in dem alten Rühmann-Film wieder zu entdecken“, sagte Henschel. Gemeldet haben sich bei ihm aber nur Kinder und Enkel, deren Vorfahren damals bei den Dreharbeiten auf der Radrennbahn mit dabei gewesen sein sollen. Überlebende Kleindarsteller wurden trotz intensiver Suche bisher nicht gefunden. Das hat der Wiederaufführung des Films allerdings keinen Abbruch getan. Mehrere Wochen wehte damals über der jetzt 114 Jahre alten Forster Radrennbahn die Ufa-Flagge, als sich Heinz Rühmann alias Willy Streblow hinter der donnernden Schrittmachermaschine auf das Rennrad schwang und das Zementoval umrundete.

Nur Dritter sollte er nach illegalen Absprachen seines Managers bei dem Steherrennen um das „Große Goldene Rad“ werden. Doch daran hielt sich Rühmann nicht und fuhr als umjubelter Sieger über die Ziellinie. Um das dramatische Filmgeschehen mit ihm und Tony van Eyck in der weiblichen Hauptrolle ranken sich viele Anekdoten, die auch wunderbar in Lars Amendas Buch zum Ufa-Film „Strich durch die Rechnung“ und die Radrennbahn Forst beschrieben sind. So soll Heinz Rühmann bei dem Rennen schwer gestürzt sein und Käthe von Nagy soll sich beim Abgeben des Startschusses die Fingerkuppe abgerissen haben. Die wahren oder auch erfundenen Geschichten „drehen“ jetzt beim Forster Geschichtsstammtisch und auch in Amendas Buch ihre Runden. Ein Wiedersehen mit dem dann sicher vollständig vertonten Rühmann-Film soll es möglicherweise im Jahr 2022 nach dem erfolgreichen Umbau auf der Forster Radrennbahn geben. Dann sollen vielleicht auch Lausitzer Männerchöre das flotte Film-Lied „Immer so weiter“ in der Arena erschallen lassen. (kay) 6. November 2020

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