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Wie klingt Heimat? Polarkreis-Musiker erkundet die Lausitz

Musiker Polarkreis Felix Räuber Heimat Lausitz Tagebau

Wie klingt Heimat? Das will der Musiker und Komponist Felix Räuber, Frontmann der Band Polarkreis 18 („Allein Allein“) wissen und begibt sich auf eine akustische Spurensuche. Der Frage folgend erforscht er für die interdisziplinäre Produktion "Heimat" die Klang- und Lebenswelten zehn verschiedener Kulturkreise seines Heimatbundeslandes Sachsen. Dabei führt sein Weg auch durch die Lausitz, wobei Tagebau, Seenland, neue und alte Heimat(en) eine Rolle spielen, genauso wie der Liedermacher Gerhard Gundermann, sorbische Dörfer und die Metamorphose einer ganzen Region, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Lausitzer Seenland. 

Drei der zehn Folgen spielen in der Lausitz: www.heimatlieder.net/inhalt

Räuber begibt sich auf die Suche nach Melodien und Erinnerungen, Klängen und Wünschen, Ritualen und Bräuchen – nach akustischen Reizen und den Geschichten, die sie erzählen. Mit dem Ziel, Menschen eine Stimme zu geben, die sonst kaum Gehör bekommen und eine uns alle verbindende Musik zu erschaffen, heißt es weiter. Die zehnteilige Expedition wird 2021 gedreht, als serielle Film-Dokumentation für TV-Format aufbereitet und 2022 ausgestrahlt. In jeder Folge entsteht zudem in Zusammenarbeit mit den jeweils porträtierten Protagonisten vor Ort ein gemeinsames Musikstück und somit final ein Album mit zehn neuen Liedern – die "Sinfonie der Kulturen". Außerdem sind zehn multimediale Live-Events geplant, in denen Heimat ganzheitlich erfahrbar sein soll. 

Mehr zum Inhalt: www.heimatlieder.net/mehr

Der Tourismusverband Lausitzer Seenland, ein eingetragener Verein, unterstützt die Spurensuche. „Wir freuen uns sehr darüber, dass das Projekt ‚Heimat‘ das Lausitzer Seenland hörbar werden lässt. Als Region im Wandel vom ehemaligen Bergbaurevier zur neuen Wasserlandschaft hat das Lausitzer Seenland eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. Wir unterstützen die Film- und Musikproduktion und sind sehr gespannt auf die Aufnahmen“, so Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland. Auch Sachsens Ministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch wird zitiert: „Die Film- und Musikproduktion stellt den Begriff 'Heimat' von einer neuen Seite dar und beleuchtet ihn im Hinblick auf die vielfältige Kulturlandschaft im Freistaat Sachsen. Die Bild- und Tonaufnahmen machen auf diese besonderen Seiten Sachsens aufmerksam und unterstützen damit gleichzeitig den Tourismus.“ (st) 24. März 2021

Heimat im Netz: www.heimatlieder.net/

Teaser: https://vimeo.com/478044683

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Schilder mit alten Hofnamen schmücken Storchendorf

Hofnamen Sorben Lausitzer Storchendorf

„Wems bist du?“, lautete noch vor über 80 Jahren in der Doppelgemeinde Dissen-Striesow bei Cottbus die Frage nach dem Grundstücksbesitzer. Ein sorbisch-wendischer Name für den eigenen Hof war einst ein besonderes Erkennungsmerkmal und regelte auch das Abgabensystem. „Der Hofname war wie eine heutige Steuernummer“, sagte Domowina-Regionalsprecherin Karin Tschuck. Die meisten kannten gar nicht den richtigen Familiennamen der Besitzer, sondern nur den Hofnamen. Das Museums- und Storchendorf  Dissen erinnert bereits seit vier Jahren mit einer besonderen Aktion und jetzt über 100 blau-weißen Schildern an die alten sorbisch-wendischen Hofnamen. Da kann man an den überwiegenden Vierseitenhöfen die Namen lesen, wie „Tysaric“ (Tischler), Polakovjc“ (Feldmann, Ansiedler auf freiem Feld) oder „Worjeskojc“ (Walnuss). Jetzt zieht auch Striesow als zweite Hälfte des im 15. Jahrhundert von westslawischen Siedlern gegründeten Dorfes an der Spree nach. Hier sollen in Kürze über 50 alte Hofschilder an den Gehöften und Grundstücken angebracht werden.

„Scepankojc“ wird unter anderen künftig an dem Grundstück der Familie Budich in Striesow stehen. „Vier Genrationen leben auf ihrem Hof, der seit mindestens fünf oder sechs Generationen im Familienbesitz ist“, sagte die Domowina-Regionalsprecherin. Auch „Kokotoje“, „Barkukaric“, „Cyglaric“, „Duringoic“ oder „Kiscye“ wird man schon in Kürze an weiteren Höfen lesen können. Drei ältere Einwohnerinnen haben die alten Hofnamen zusammengetragen. Karin Tschuck hat sie in der heute üblichen Schreibweise dokumentiert. Beim Sonntagsspaziergang in Arbeits- oder Alltagstracht konnten die „Hofdamen“ am vergangenen Wochenende die historischen Schilder in Empfang nehmen. Dazu gab’s gratis  ein Stück Bauernkuchen. Gefördert wurde das Hofnamen-Projekt zu hundert Prozent vom Kulturministerium des Landes Brandenburg im Rahmen des Sorben-Wenden-Gesetzes. „Das Vorhaben steigert unsere sorbisch-wendische Identität und Zweisprachigkeit“, sagte Bürgermeister Fred Kaiser (parteilos). Außerdem lockt es noch mehr Touristen in das Storchendorf und nach Striesow, das zwar keine Kirche hat, aber einen Glockenturm als Gemeindetreffpunkt. (kay) 23. März 2021

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Berühmtes Architektenhaus in Niesky öffnet wieder

Konrad Wachsmann Holzbauten der Moderne Niesky

Großer Jubel in den Museen: Am 15. März dürfen viele wieder öffnen, auch wenn sie vorerst nur mit einem Termin besucht werden können, wie das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky. Das Holzhaus wurde 1927 nach einem Entwurf des Architekten Konrad Wachsmann (1901-1980) gebaut, der ebenso das Sommerhaus von Albert Einstein in Caputh errichtete, informiert das Museum. Der Architekt gilt als Pionier des industriellen Bauens. „Alles, was dann kam und in Berlin, New York, Tokio, Chicago, London, Moskau, Paris, Rom, Zürich oder Warschau geschah, das alles begann in Niesky, einem Dorf der Herrnhuter Brüdergemeine. In dieser Holzhausfabrik entdeckte ich den Weg, der mich zum Wendepunkt im Bauen führte", ist von ihm überliefert. Ursprünglich als Wohnhaus für ein Vorstandsmitglied der Holzbaufirma Christoph & Unmack errichtet, erwarb es einige Jahre später der Chefarzt des Nieskyer Krankenhauses. Nach 1945 wurde das Blockhaus öffentlich genutzt, zunächst als Katasteramt, dann von der FDJ-Kreisleitung. 

Mit seiner modernen, am Bauhaus orientierten Formensprache ist das Konrad-Wachsmann-Haus ein herausragendes Beispiel für den industrialisierten Holzhausbau, heißt es weiter auf der Internetseite. Bemerkenswert ist beispielsweise die opulente Durchfensterung. Die verstärkten Bohlen der Sturze überspannen Fensterbänke mit Weiten bis zu sechs Metern. Die Räume im Erdgeschoss lassen sich durch Schiebetüren variieren, der Schornstein steht als Pfeiler mitten im Raum. Eine großzügige Terrasse vermittelt den Übergang zum parkähnlichen Garten. 1983 wurde das Holzhaus unter Denkmalschutz gestellt. Es folgten erste Sanierungsarbeiten. Nach langen Jahren des Leerstandes konnte es die Stadt 2005 erwerben. Ab 2011 wurde es umfassend saniert. Grundlage dafür waren unter anderem historische Pläne und Fotografien. Ein Restauratorenteam entdeckte die ursprüngliche, intensive Farbigkeit der einzelnen Räume. Diese wurde mittels Leinölfarben wiederhergestellt. Die feierliche Eröffnung war 2014. Seitdem wird das Holzhaus als Ausstellungs-, Kultur- und Informationszentrum mit einer Dauerausstellung zum Thema „Holzbauten der Moderne“ genutzt. Darüber hinaus öffnet es seine Türen für Trauungen. 

Niesky gilt heute noch als Musterstadt für den modernen Holzbau der Weimarer Zeit. In diesen Jahren entstanden hier Wohnbauten für die Mitarbeiter des Werkes sowie öffentliche Gebäude, die gleichzeitig als Musterhäuser dienten, auch darüber informiert die Internetseite. Und weiter: Im Stadtgebiet befinden sich fast 100 Holzhäuser in Fertigbauweise, die sich mit ihren roten Ziegeldächern, den braunen Fassaden und den hellen Fensterlaibungen gut in das Stadtbild einfügen. Diese Holzhäuser, die eng mit der Firmengeschichte von Christoph & Unmack und namhafter Architekten verbunden sind, verteilen sich auf vier Werksiedlungen. Die Bauten wurden in unterschiedlichen Konstruktionsweisen errichtet und zeigen die breite Palette des beginnenden industrialisierten Holzbaus. Ein „Holzhauspfad“ führt durch alle Siedlungen, wo Informationstafeln Auskunft geben.

Niesky hat noch ein zweites Museum, das Johann-Raschke-Haus, das älteste Haus der Stadt. 1742 wurde von böhmischen Glaubensflüchtlingen, die sich der Herrnhuter Brüdergemeine angeschlossen hatten, der Grundstein zu den ersten drei Häusern von Niesky gelegt, erklärt die Stadt. Das Haus des Leinewebers und ersten Ortsvorstehers Johann Raschke ist bis heute erhalten geblieben. In dem böhmischen Fachwerkhaus standen einst die Webstühle, an denen die Familie ihren kargen Lebensunterhalt erwirtschaftete. Seit 1986 befindet sich das Museum und seit 1991 die Touristinformation darin. Eine Ausstellung präsentiert die Stadtgeschichte. Und die Museen schreiben: "Wir freuen uns auf Ihren Besuch." (st) 12. März 2021

Museumsbesuch vorerst nur nach vorheriger Anmeldung: Terminvereinbarung innerhalb der regulären Öffnungszeiten unter Telefon 03588 25 600 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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