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Rühmann-Film aus Forst nach 88 Jahren wieder im Kino

Rühmann Forst Ufa Film Kino Lausitz

Nach 88 Jahren ist er jetzt erstmals wieder über die Leinwände geflimmert, der Ufa-Bestseller „Strich durch die Rechnung“ mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Während bei der Premiere im November 1932 über 5.000 Filmfreunde in die Forster „Kammerspiele“ stürmten, ging es jetzt unter Corona-Bedingungen etwas bescheidener zu. Nur knapp 300 Besucher konnten sich bei vier Kinoaufführungen und Einführungsvorträgen an einer nach jahrelanger Suche in Moskau wieder aufgefundenen Kopie des Films erfreuen. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung. „Bei den rund 2.700 Metern Schwarz-Weiß-Material waren zehn der 99 Filmminuten ohne Ton“, schilderte Heimatforscher und maßgeblicher Spurensucher Frank Henschel. Sie sollen nach dem noch im Forster Stadtarchiv vorhandenen Drehbuch rekonstruiert werden. „Das kann aber nur gelingen, wenn neben der einzig weltweit überlieferten Fassung im Moskauer GOSFILMFOND eine weitere Fassung bekannt wird“, so Hentschel.

Mehr als 2.000 Komparsen hatten damals auf der Radrennbahn in Forst an der sportlichen Liebeskomödie nach dem gleichnamigen Theaterstück und Hörspiel von Fred A. Angermeyer mitgewirkt. „Viele der jetzigen Kinobesucher hatten gehofft, vielleicht Eltern, Großeltern oder Verwandte in dem alten Rühmann-Film wieder zu entdecken“, sagte Henschel. Gemeldet haben sich bei ihm aber nur Kinder und Enkel, deren Vorfahren damals bei den Dreharbeiten auf der Radrennbahn mit dabei gewesen sein sollen. Überlebende Kleindarsteller wurden trotz intensiver Suche bisher nicht gefunden. Das hat der Wiederaufführung des Films allerdings keinen Abbruch getan. Mehrere Wochen wehte damals über der jetzt 114 Jahre alten Forster Radrennbahn die Ufa-Flagge, als sich Heinz Rühmann alias Willy Streblow hinter der donnernden Schrittmachermaschine auf das Rennrad schwang und das Zementoval umrundete.

Nur Dritter sollte er nach illegalen Absprachen seines Managers bei dem Steherrennen um das „Große Goldene Rad“ werden. Doch daran hielt sich Rühmann nicht und fuhr als umjubelter Sieger über die Ziellinie. Um das dramatische Filmgeschehen mit ihm und Tony van Eyck in der weiblichen Hauptrolle ranken sich viele Anekdoten, die auch wunderbar in Dr. Lars Amendas Buch zum Ufa-Film „Strich durch die Rechnung“ und die Radrennbahn Forst beschrieben sind. So soll Heinz Rühmann bei dem Rennen schwer gestürzt sein und Käthe von Nagy soll sich beim Abgeben des Startschusses die Fingerkuppe abgerissen haben. Die wahren oder auch erfundenen Geschichten „drehen“ jetzt beim Forster Geschichtsstammtisch und auch in Amendas Buch ihre Runden. Ein Wiedersehen mit dem dann sicher vollständig vertonten Rühmann-Film soll es möglicherweise im Jahr 2022 nach dem erfolgreichen Umbau auf der Forster Radrennbahn geben. Dann sollen vielleicht auch Lausitzer Männerchöre das flotte Film-Lied „Immer so weiter“ in der Arena erschallen lassen. (kay) 6. November 2020

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Adventsbüchlein von einer Bautzenerin erschienen

Buch Advent Kinder Bautzen Schleswig-Hollstein

»Fräulein Schmollbraten feiert Advent« heißt ein Buch für Kinder von Měrka Mětowa aus Bautzen, das gerade im Butze Verlag in Schleswig-Holstein erschienen ist. Es ist ein Titel aus der Lesereihe »Das Adventsbüchlein« und funktioniert wie ein Adventskalender zum Lesen und Vorlesen. Mit dieser Geschichte richtet sich die sorbische Autorin an Leser ab sechs Jahre. Über den Inhalt schreibt sie: Liska kann großartig schmollen. Erst recht jetzt, wo ihre liebste Tante mit den lustigen Rapunzel-Haaren (ćeta Hanka) plötzlich eine neue Partnerin hat. Sie heißt Auguste. Und trotz ihres roten Nikolausmantels hat sie es erst gar nicht so leicht mit »Fräulein Schmollbraten«.

"Erst suchen, dann lesen!" heißt es. Dieses Büchlein besteht aus 24 Kapiteln, die wahllos aneinandergereiht sind. Bei dieser Adventsgeschichte verhält es sich ähnlich wie bei einem Adventskalender mit Schokolade: Begib dich am ersten Dezember auf die Suche nach der 1 auf der Vorderseite dieses Büchleins. Nun merkst du dir das Motiv, das an der Zahl angebracht ist und suchst dieses im Buchinneren. Jedes neue Kapitel beginnt mit einem solchen Symbol. Um zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht, folge Tag für Tag den Motiven.

Das Adventsbüchlein ist auch für Kinder geeignet, die nicht Sorbisch können, teilt der Verlag mit. Es ermögliche eine erste Begegnung mit der sorbischen Sprache und die Gelegenheit, einige sorbische Begriffe kennenzulernen. »Fräulein Schmollbraten feiert Advent« kostet 6,95 Euro und ist im Buchhandel, über das Internet und in der Bautzener Smoler`schen Verlagsbuchhandlung erhältlich. (st) 5. November 2020

Měrka Mětowa, „Fräulein Schmollbraten feiert Advent“, 52 S., Vignetten, Softcover, Butze Verlag Uetersen, ISBN 978-3-940611-68-0, 6,95 €

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Venus vom Sockel gehoben – Start für neues Beet in Branitz

Pückler Schloss Branitz Cottbus Venus Beet

Nichts ist mehr zu sehen von der „Venus Italica“ am Branitzer Pückler-Schloss in Cottbus. Behutsam wurde die in Bronze gegossene Skulptur vor einigen Tagen vom Sockel gehoben. Für einige Zeit, spätestens jedoch bis zum Frühjahr 2021, soll die originalgetreu durch die Berliner Gießerei Deveranne „abgeformte“ und einst vom italienischen Bildhauer Antonio Canova geschaffene Figur restauriert und danach zunächst „eingemottet“ bleiben. „Pünktlich zum 175. Jubiläumsjahr der Branitzer Parklandschaft soll sie jedoch im Pleasureground wieder in alter Schönheit erstrahlen“, sagte die Sprecherin der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Catrin Winn-Janetz. Mit der Demontage der „Venus Italica“ haben gleichzeitig die Arbeiten zur Wiederherstellung des schönsten Blumenbeetes in dem vom grünen Gartenfürsten, Weltenbummlers und Literaten Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) geschaffenen Park begonnen.

„Dabei soll unter anderen der Rasenspiegel aufgewertet und mit einem Maulwurfsgitter sowie einer Beregnungsanlage ausgestattet werden“, so die Stiftungssprecherin. Das Beet erhält im Jubiläumsjahr 2021 eine repräsentative, neue Bepflanzung mit Frühlings- und Sommerblumen. Wiederhergestellt werden auch die steinerne Einfassung des Venusbeetes und die bis 1945 darauf angeordneten Skulpturen. Dazu gehören die griechischen Gottheiten der Meere und Wälder, wie Poseidon, Amphitrite, Tritonen, Faunen und Panther. Auch der alte Figurenschmuck nach Vorlagen der Schinkel-Schüler Heinrich Strack und August Stüler soll die neue Rasenfläche zwischen dem Schloss Branitz und der Pergola wieder umfassen. Selbst die von Pückler geschaffenen spektakulärsten Schöpfungen, die Kandelaber mit tulpenförmigen Leuchtern aus farbigem Glas, sollen wieder rekonstruiert und danach zu besonderen Anlässen an die Fürsten-Zeit erinnern.

Die Kosten für die Rekonstruktion, Sanierung und Wiederherstellung des Venusbeetes betragen rund 350.000 Euro. Finanziert wird das auch vom 170 Mitglieder zählenden Förderverein „Fürst Pückler in Branitz“ mitgetragene Vorhaben durch Fördermittel des deutsch-polnischen Interreg-Projektes „Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie“ der Partnerstädte Cottbus und Zielona Gora. Bauherr ist die Stadt Cottbus und Projektpartner die polnische Stadt Zielona Gora.

Die wunderschöne „Venus Italica“ haben die Cottbuser und die jährlich über 220.000 Parkbesucher dem Fürsten Pückler zu verdanken. Er entdeckte die Venus als antike Marmor-Figur während seiner Jugendwanderung (1806-1811) im römischen Atelier des weltbekannten Bildhauers Antonio Canova und erwarb eine Kopie, die bis 1945 das Branitzer Venusbeet zierte und rund 50 Jahre später durch die jetzige Skulptur ersetzt wurde. (kay) 4. November 2020 

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