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Geschichtenerzählerin in Bildern
Geschichtenerzählerin in Bildern, Lyrikern in der Buchkunst, bedeutende Plakatkünstlerin ꟷ so werden Jutta Mirtschin und ihr Werk charakterisiert, teilt der Domowina-Verlag in Bautzen mit. Der soeben in diesem Verlag erschienene Bildband „Malerei Grafik Buch Illustration Plakat Theater” bietet einen äußerst beeindruckenden wie bezaubernden Einblick in ihr Schaffen seit 1974. Groß ist dabei die Zahl ihrer Arbeiten für und in Lausitzer Kulturinstitutionen: Illustrationen für Bücher, Buchkalender und Zeitschriften des Domowina-Verlags, Bilder in den Kunstsammlungen des Sorbischen Museums Bautzen und des Dieselkraftwerks Cottbus sowie Figurinen und Bühnenprospekte für das Deutsch-Sorbische Volkstheater. Ihre zahlreichen Plakate, vor allem für das Piccolo-Theater in Cottbus, würdigte der Dramatiker Peter Hacks kurz und trocken: „Sieh an, die Mirtschin kann ja auch groß!“ Neben einer Biografie und Bibliografie bietet der Bildband auch ein Werk- und Ausstellungsverzeichnis, teilt der Verlag weiter mit. Trotz der beachtlichen Länge könne dies aber nur eine Auswahl sein. (st) 1. April 2021
Jutta Mirtschin, Malerei Grafik Buch Illustration Plakat Theater, Konzeption: Uwe Häntsch, 512 S., ca. 2200 farbige Abb., Hardcover, 978-3-7420-2692-7, 58 Euro
Junge Panda-Dame aus den Niederlanden zieht in Görlitz ein
„Die ist ja wunderschön“, lautete die erste Reaktion einer Tierpark-Mitarbeiterin beim Eintreffen des jungen Pandaweibchens vergangene Woche in Görlitz. Dieser Ausruf lieferte eine Steilvorlage für die anstehende Namensgebung. Und so wurde die kleine Schönheit auf den Namen Zayah getauft. Ein gängiger tibetischer Mädchenname und die direkte Übersetzung von „wunderschön“, teilt der Tierpark mit.
Die im Juni 2020 im niederländischen Zoo Alphen geborene Zayah ist die Nachfolgerin der vor einem Jahr überraschend gestorbenen Nima. Im vergangenen Herbst hat auch Nimas letztes Jungtier Görlitz in Richtung Luxemburg verlassen. Seitdem lebte Pandamann Metok allein. Auf die neue Partnerin reagierte er zunächst mit einem überraschten Knurren. Die im Freiland einzelgängerisch lebenden Tiere tolerieren sich mittlerweile, ein stärkeres Interesse füreinander werden sie allerdings erst in der nächsten Paarungssaison entwickeln, also im kommenden Winter, vermutet der Tierpark.
Im Görlitzer Tierpark wurden bislang 20 Rote Pandas geboren und aufgezogen. „Wir hoffen, dass Zayah die Erfolgsgeschichte der Pandazucht im Naturschutz-Tierpark Görlitz fortführt“, sagt Kuratorin Catrin Hammer. Experten gehen davon aus, dass in den zentralasiatischen Herkunftsgebieten weniger als 2500 der charismatischen Katzenbären leben. Lebensraumzerstörung, illegale Jagd, Handel und durch Haustiere übertragene Krankheiten lassen die Wildpopulationen ständig schrumpfen, informiert der Tierpark. Außerdem: Im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, in dem auch der Görlitzer Tierpark seit vielen Jahren mitwirkt, werden derzeit etwa 400 der hauptsächlich von Bambus lebenden Raubtiere gemanagt. Auch vor Ort setzt sich der Zoo gemeinsam mit dem Red Panda Network für den Schutz der Roten Pandas ein und bietet dafür Naturschutz-Patenschaften an: naturschutz-patenschaft.de. (st) 30. März 2021
Lausitzer beteiligen sich an Kunst in der Yenidze in Dresden
Indische Klänge in der Kuppel der Yenidze in Dresden: In die frühere Zigarettenfabrik zieht jetzt Kunst ein. Ab Herbst wird hier musiziert, gesungen und getanzt. Eine Kostprobe gab es schon mal am 25. März mit Beteiligten aus der Lausitz.
Im roten Kleid tanzt Anne Dietrich, die mit der Kunstinitiative "Im Friese" in einer ehemaligen Textilfabrik in Kirschau bei Bautzen verbunden ist. Zusammen mit Jana Schmück hat sie das TanzART-Zentrum aufgebaut, Schüler von sieben bis 70 Jahren unterrichtet und gemeinsam mit Gasttänzern aus aller Welt gearbeitet. Anne Dietrich lebt in Eulitz in der Nähe von Meißen, hat zeitgenössischen Tanz studiert und reist seit 2005 regelmäßig nach Indien. Sie ist auf Tänze aus diesem Land spezialisiert und begeistert, weil man "mit Gestik und Mimik in kürzester Zeit wunderschöne Geschichten erzählen kann". Als die Sängerin Doreen Seidowski-Faust aus Dresden 2013 eine Tänzerin für ein indisches Programm suchte, kamen sie zusammen. Und nun werden sie in der Yenidze ein ganz neues Kunstprojekt auf die Beine stellen, beide sind jetzt auch Geschäftsführerinnen. Begleitet werden sie von einem weiteren Mitglied der Kunstinitiative in Kirschau, von Uwe E. Nimmrichter, der auch fotografiert und jetzt für die Öffentlichkeitsarbeit in der Yenidze zuständig ist. Er verweist auf eine weitere Beteiligte aus der Oberlausitz: Die Steuerberaterin Ute Czerwinski aus Bischofswerda übernimmt die Buchhaltung für die neue Initiative in Dresden.
Eine Überraschung gab es auch noch. Es stellte sich heraus, dass Anne Dietrich eine Nachfahrin des Architekten Martin Hammitzsch ist, der die Yenidze 1908/09 in der Form einer Moschee errichtete. Bis zur Wende wurde in der Kuppel noch Tabak getrocknet. Später zogen Märchenerzähler unter Regie von Rainer Petrovsky ein. Als der im Frühling 2020 aufhörte, fragte er Doreen Seidowski-Faust, ob sie das übernehmen würde. Sie fragte Anne Dietrich und so ging das weiter.
Rund 70.000 Euro braucht die Künstlergruppe noch für das neue Projekt. Dafür soll ein Zelt in die Kuppel eingebaut werden, das sowohl beheizbar als auch zu kühlen ist. Denn im Winter ist es kalt in der Kuppel, sobald die Sonne aber draufscheint, ziemlich warm, wie am Donnerstagnachmittag, da brauchte keiner der Besucher mehr eine Jacke. Auch für die Licht- und Tontechnik wird Geld benötigt. Am Montag will die Künstlergruppe eine Crowdfunding-Kampagne im Internet starten, um finanzielle Unterstützer zu finden. Sponsoren gibt es bereits. Darunter ist eine Firma aus Meißen, die für einen neuen Fußbodenbelag in der Kuppel sorgt. In den nächsten Tagen wird der alte Belag herausgerissen. Das wollen die Künstler selber erledigen. Mit dabei sind noch zwei Musiker: Mario Faust, verheiratet mit der Sängerin und neuen Geschäftsführerin, und der Sound- und Performancekünstler Christian Retzke aus Dresden.
Ab Oktober soll es nicht nur indische Kunst geben, sondern auch zeitgenössische. Die Veranstalter wollen Gastkünstler einladen, Projekte für Schüler anbieten und Ausstellungen zeigen, zum Beispiel zur Geschichte der Yenidze. Bis April ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag ein Programm geplant, das auch Familienvorstellungen am Wochenende beinhaltet. Zusätzlich können sich die Künstler im Sommer einmal im Monat ein Konzert auf der Terrasse vorstellen. (st) 26. März 2021
Yenidze in der Weißeritzstraße 3, 01067 Dresden, im Netz: www.yenidze-theater.de
Crowdfunding-Kampagne ab 29.03.2021: https://www.startnext.com/yenidze-theater-in-der-kuppel
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