Aktuelles
Bienen schützen und in der Oberlausitz selber betreuen
Bienen prägen unseren Alltag, sorgen mit ihrer Arbeit für unsere Nahrung und sind ein wichtiger Grundbaustein unserer Gesundheit, teilt die Interessengemeinschaft gesunder Boden mit. Immer wieder erleiden die Imker jedoch starke Verluste. Ursachen sind Krankheiten, Nahrungsmangel durch eine intensive Bewirtschaftung der Nutzflächen und Pflanzenschutzmittel. Dramatisch sieht es bei den für unser Ökosystem so wichtigen Wildbienen aus: Rund die Hälfte der über 500 Bienenarten in Deutschland ist durch Nahrungs- und Nistplatzmangel, durch den Einsatz von Pestiziden und durch Monokulturen in der Landwirtschaft gefährdet. „Damit gefährden wir eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen. Es wird entscheidend sein, wie wir die Bienen gemeinsam mit einer großen Insektenvielfalt erhalten und fördern können“, betont Franz Rösl, Vorstandsvorsitzender der IG gesunder Boden e. V.
Im Deutschen Imkerbund sind 135.000 Imker mit mehr als 915.000 Bienenvölkern organisiert. Sie haben damit eine wichtige Funktion in den Nährstoffkreisläufen der Natur, für den wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte, für die die Arbeit der Bienen existenziell ist, und für die Produktion hochwertiger Lebensmittel. Der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln kommt eine wesentliche Bedeutung zu, schreibt der Verein. Die Integration von Blühstreifen in die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die Abkehr von Monokulturen in der Land- und Forstwirtschaft und eine Vielfalt an Bäumen und Sträuchern als Feldbegrenzungen sichert das Überleben der Honigbienen und vor allem der Wildbienen. „Als IG gesunder Boden e. V. setzen wir uns gemeinsam mit fast 600 Mitgliedern für gesunden Boden als Basis für die Gesundheit von Wasser, Pflanzen, Tieren und Menschen ein“, erklärt Franz Rösl. Der Verein versteht sich als Plattform, um altes sowie neues Wissen zu sammeln und es bodeninteressierten Verbrauchern, Verbänden, Institutionen, Landwirten, Tierärzten, Ärzten und Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen. Im Oktober 2018 wurde er mit dem Umweltpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet. Der Verein hat seinen Sitz in Regensburg und ist auch in der Oberlausitz vertreten.
In der Oberlausitz gibt es außerdem regelmäßig Initiativen rund um die Biene. So startete der Verein Second Attempt in Görlitz am 14. Mai einen Workshop-Reihe zu den Grundlagen der Bienenhaltung auf dem Gelände der "Rabryka". Angeleitet wird sie von ehrenamtlichen Imkern, welche auf dem Gelände Bienenvölker betreuen. Sich einen Bienenstock in den Garten zu stellen, ist oft leichter gesagt als getan, hieß es zum Auftakt. Um ein besseres Verständnis für die Bienen zu schaffen und zu erklären, was es überhaupt bedeutet, ein Bienenvolk zu unterhalten und weitere Themen geht es in der Workshopreihe. Dazu der Hinweis: "Da wir direkt mit den Bienen arbeiten und einen Blick ins Volk wagen, ist es notwendig, unparfümiert und mit geschlossener Kleidung zu erscheinen!"
Die Kulturfabrik in Hoyerswerda startete am 22. Mai mit verschiedenen Partnern eine „Bienenwiesen Pflanzaktion“ im „Adam und Eva Park“ zwischen der Albert-Schweitzer- und Südstraße (Am Gondelteich vorbei, auf der linken Seite!) mit etwa 150 Bäumen und Sträuchern. Anlass war der Weltbienentag am 20. Mai. (st) 23. Mai 2022
Weitere Informationen unter www.ig-gesunder-boden.de, rabryka.eu und www.betterplace.me/eine-stadt-pflanzt-baeume-fuer-hoyerswerda79
Pücklers Genussreich und Seerosen fürs Branitzer Gartenfestival
„Meine Haupteigenschaft ist der Geschmack, der in allem das möglichst Vollkommenste zu erreichen sucht, und es zu finden versteht“, war der Leitspruch des grünen Gartenfürsten, Weltenbummlers und Literaten Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871). Für seine berühmtem „Kartoffeln à la Semilasso“ soll der Fürst die besondere Variante der Bratkartoffeln mit Petersilie, Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Eidotter und Essig selbst in der Schlossküche gebruzzelt haben. Bekannt wurde ihm die Art der Zubereitung einst auf seinem Weg in den Orient in den französischen Pyrenäen. „Auch bei den damals so beliebten Pasteten hat der Fürst wohl hin und wieder selbst mit Hand angelegt“, berichtet Stefan Körner, Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in Cottbus.
Eine ganze Menge mehr erfahren die Besucher jetzt und noch bis zum 31. Oktober 2022 in der neuen Open-Air-Ausstellung „Pücklers GenussReich“ im Branitzer Park. An fünf ausgewählten Orten wird über Details informiert, unter anderen über das „sehr ausgebildete Küchengefühl“ des Fürsten, welche Weine er mochte, sein Interesse für Diäten und bei welchen Speisen er schon einmal selbst am Herd stand, schildert Museums-Fachbereichsleiterin Simone Neuhäuser. Auch Fragen, wie die berühmte Ananaszucht funktionierte, wer die prominentesten Abnehmer der Branitzer Fasaneneier waren und wie das alles damals ohne Kühlschrank ging oder zum Pückler-Eis werden erschöpfend in der Schlossgärtnerei, am Cottbuser Tor oder vor dem Kavalierhaus beantwortet. Hier kann jetzt sogar ein dreistöckiges Hochbeet nach historischem Vorbild bestaunt werden, wie es Fürst Pückler im Jahr 1856 als Erdbeerhügel in seinem Pleasureobstgarten anlegen ließ.
Die Goldene Ananas krönt nicht nur das Dach des Kuppelhauses der historischen Schlossgärtnerei, sondern sie ist auch in diesem Jahr wieder das Wahrzeichen für das Gartenfestival. Die zehnte Auflage vom 27. bis 29. Mai ist dieses Mal in „Pücklers GenussReich“ integriert und die Schirmherrschaft hat wieder Elke Gräfin von Pückler übernommen. „Inspirieren, Flanieren, Genießen und Verweilen“ heißt das Motto. So, wie Pückler einst seinen Garten zum Spiegelbild seiner Seele gemacht hat, wollen auch dieses Mal wieder etwa 50 Gärtner und Züchter beim Festival die grüne Welt des Fürsten präsentieren. Zu kaufen gibt es Rosenvariationen, seltene Stauden, Knollen und Gehölze sowie exotische Pflanzen, Pflanzkeramik, Gartenmöbel und Zubehör. Besondere Höhepunkte sind unter anderen der traditionelle Blumensteck-Wettbewerb, Gondel- und Kutschfahrten sowie der 6. Branitzer Pyramidenlauf am 29. Mai. (kay) 28. April 2022
Open-Air-Ausstellung Pücklers „GenussReich“ bis 31. Oktober 2022 im Branitzer Park und 10. Branitzer Gartenfestival vom 27.-29. Mai an der Historischen Schlossgärtnerei
Wertvolle Muskauer Blicke
"Es wird wahr - die schönsten Bilder Muskaus kehren zurück!", jubelt die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“. Mit großer Freude kann sie nun verkünden: Die 74 Aquarelle mit Motiven aus der Blütezeit des Muskauer Parks sowie weiterer Besitzungen der Muskauer Standesherrschaft kehren an den Ort ihrer Entstehung zurück. Dank großzügiger Spender gelang es innerhalb kurzer Zeit, das Hauptwerk des international renommierten Künstlers und preußischen Hofmalers Carl Graeb in den Sammlungsbestand der Stiftung aufzunehmen. Die Aquarelle aus dem 19. Jahrhundert würdigen den Muskauer Park auf einem solch hohen künstlerischen Niveau und in einer derartigen Dichte, wie es keinem anderen Park dieser Epoche zuteil wurde, erklärt die Stiftung. Für sie stellt der wiederentdeckte Zyklus ein unschätzbar wertvolles gartendenkmalpflegerisches Zeitzeugnis mit Hinweisen auch auf bisher wenig erforschtes Parkgelände dar. Besonders und überraschend hierbei sind bislang unbekannte Darstellungen von Bergbau- und Industriewerken der Muskauer Standesherrschaft.
Sensationell ist auch die Geschichte seiner Wiederentdeckung, schreibt die Stiftung. Zuletzt um etwa 1870 in Berlin gezeigt, verloren sich die Spuren der Muskauer Aquarellserie. Erst im Zuge der Vorbereitungen der Muskauer Sonderausstellung 2018 „Als Muskau königlich war“ konnte vollkommen überraschend der Verbleib der Bilder ermittelt werden. Nachdem 2018 zunächst 20 ausgesuchte Aquarelle in Bad Muskau präsentiert wurden, kam schnell der Wunsch auf, die gesamte Serie zu zeigen. Dies war mit der Sonderausstellung „Die zarte Leichtigkeit der Farben“ 2020 möglich. Parallel hatte die Stiftung sondiert, ob die Sammlung erworben werden könnte und Verbindung mit dem Besitzer aufgenommen. Den Ankauf ermöglichten zahlreiche Förderer wie der Bund, das Land Sachsen, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und örtliche Vereine. (st) 12. April 2022
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