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„Extrawurst“ für neuen Cottbuser Intendanten
Er stammt aus Pirna und verschlagen hat es ihn nun schon seit mehreren Jahren in die Lausitz. Matthias Greupner (52) hat als Mitbegründer der „Brotfabrik“ in Berlin-Weißensee, als Schauspieler, Regisseur, Ensemblemitglied des legendären „SachsenDreyers“ und auch bei der Bunten Bühne im Spreewaldstädtchen Lübbenau seine tiefen Spuren hinterlassen. Auch als einfühlsamer Trauerredner erwarb er sich in der Corona-Zeit im Zweitjob viel Lob und Anerkennung. Jetzt wird für den Sachsen sogar eine „Extrawurst“ in der Lausitzmetropole „gebraten“. Gemeinsam mit dem Gründer der TheaterNative C/Kleine Komödie Cottbus und Urgestein Gerhard Printschitsch führt er nämlich Regie in der gleichnamigen Komödie „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob. Seit der sehr erfolgreichen Premiere am 3. Dezember wird der Zweiakter, bei dem die Pointen der sechs Akteure nur so übers Tennisnetz fliegen, im einzigen Privattheater Südbrandenburgs vom Publikum begeistert gefeiert.
Nun soll der oftmalige „Egon“ aus der „Olsenbande“ und anderer markanter Rollen eine noch größere Aufgabe in Cottbus übernehmen. „Matthias Greupner wird ab 1. Januar 2023 neuer Intendant der TheaterNativeC“, teilte Gerhard Printschitsch mit. Der 1948 in Österreich geborene Volksschauspieler, Regisseur und Theaterleiter ist davon überzeugt, dass mit Matthias Greupner ein würdiger Nachfolger für ihn gefunden worden ist, der für seine zukünftige Arbeit brennt. Bereits seit längerer Zeit gibt es Bemühungen, die Leitung der vor 33 Jahren als erstes Privattheater im Land Brandenburg gegründeten, kleinen Komödie aus Altersgründen in neue Hände zu legen. Doch die sechs bisher gut gemeinten Versuche für den Führungswechsel sind kläglich gescheitert. „Der Vorstand hatte sich für den Fall, dass sich kein weiterer Interessent für die Theaterleitung findet, auch mit der Schließung beschäftigt“, sagte Gerhard Printschitsch.
Jetzt gibt es allerdings mit dem neuen Intendanten die große Hoffnung für eine erfolgreiche Zukunft des kleinen Theaters in der Cottbuser Petersilienstraße 24. Der Wunschkandidat übernimmt ein „bestelltes Feld“ in der TheaterNative C mit rund 80 Plätzen und über 200 Vorstellungen im Jahr. Gerhard Printschitsch wird auf Wunsch Greupners noch eine gewisse Zeit als Schauspieler, Regisseur und Geschäftsführer arbeiten. Mit der „Extrawurst“ und den „Landeiern“ stehen bis zum Jahresende noch zwei unterhaltsame Stücke auf dem Programm. Auch der 28. Cottbuser Theatersommer vom 7. Juli bis 27. August 2023 wird jetzt schon vorbereitet. Das Motto des Kleinods für Komödien, musikalische Programme, Lesungen und interessante Gastspiele des französischen Schriftstellers Jean de la Bruyere (1645-1696) bleibt: „Das Leben ist eine Tragödie für die, die fühlen und eine Komödie für die, die denken!“ (kay) 29. Dezember 2022
Infos unter www.theaternative-cottbus.de
Kulturträume in Bautzen, Görlitz und Bad Muskau
Bautzen und Görlitz sind auf die Adventszeit vorbereitet und verbreiten Weihnachtszauber, teilt die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mit. Dafür sorgen beleuchtete Straßenzüge in den historischen Altstädten, gemütliche Restaurants und Weihnachtsmärkte mit buntem Programm. So sind Bautzen und Görlitz auch während der kalten Jahreszeit Anziehungspunkte für Besucher aus nah und fern. Die mittelalterlichen Städte bilden mit den umliegenden Gemeinden sowie zahlreichen Schlössern, Parks und Gärten eine einmalige Kulturlandschaft. Die ersten kulturellen Höhepunkten 2023 kündigen sich bereits an.
In Bautzen und Görlitz verwandelt eine liebevolle Weihnachtsbeleuchtung die historischen Altstädte in romantische Märchenorte, heißt es weiter in der Mitteilung. Da ist es nur passend, dass Bautzen den ältesten in einer Chronik genannten Weihnachtsmarkt Deutschlands ausrichtet. 1384 verlieh der böhmische König Wenzel IV der Stadt ein Marktrecht in der Vorweihnachtszeit. Nun trägt der Wenzelsmarkt seinen Namen und öffnet sich Besuchern zum 639. Mal vom 25. November bis 22. Dezember. Nicht minder imposant gestaltet sich die Kulisse des Schlesischen Christkindelmarkts zu Görlitz. Über das rege Treiben auf dem Obermarkt wacht erhaben die Dreifaltigkeitskirche. Dort bieten vom 2. bis 18. Dezember regionale Händler ihr Kunsthandwerk an, kredenzen Gastronomen traditionelle Spezialitäten aus Schlesien, Sachsen und Böhmen. Bereits vorher verströmt Görlitz vorweihnachtliches Flair, wenn sich Wagemutige an Pirouetten auf der Eislaufbahn am Obermarkt probieren.
Einen ersten Höhepunkt im Kulturkalender 2023 setzen vom 12. bis 15. Januar die internationalen Messiaen-Tage Görlitz-Zgorzelec. Das Festival gedenkt der Kriegsgefangenen, die von 1939 bis 1945 am Stadtrand von Görlitz-Zgorzelec im Lager Stalag VIII A litten und starben. Einer von ihnen war der französische Komponist Olivier Messiaen. Er schuf dort sein Meisterwerk: das „Quartett auf das Ende der Zeit“. Das Quartett feierte am 15. Januar 1941 in der Theaterbaracke des Lagers seine Uraufführung und gehört heute zu den meistgespielten Werken des 20. Jahrhunderts. Wie Musik verbindet und über Schmerz und Elend tröstet, stellen seit 2017 alljährlich am historischen Ort Künstler internationalen Ranges mitreißend unter Beweis.
Zwar lässt das blaue Band des Frühlings noch eine Weile auf sich warten. Aber die Anlagen im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau sind zu jeder Jahreszeit eine Augenweide. Es ist ein landschaftsarchitektonisches Glanzstück, das Hermann Fürst von Pückler ab 1815 errichten ließ. Seit 2004 zählt es zum Unesco-Weltkulturerbe. Ein Spaziergang durch die Anlagen würde alle Sinne aktivieren, schwärmt die Marketing-Gesellschaft. Beeindruckende Sichtachsen ergeben sich aus sorgsam platzierten Bäumen und Pflanzen. Die Schlösser im Park gewähren Einblicke in die Vergangenheit. Die Anlagen erstrecken sich über 830 Hektar und das Gebiet zweier Staaten – Deutschland und Polen. Für die Marketing-Gesellschaft sind die Anlagen auch ein Exempel der Verständigung und Versöhnung. (st) 23. November 2022
Weitere Informationen unter: https://www.oberlausitz.com/kultur
Möwe am Meer gemalt und einfallsreich platziert
Meer geht immer! Auch in der Kunst. Die Malerin Barbara Beger aus Bischofswerda ist dabei noch sehr einfallsreich. Sie hat eine Möwe am Meer in ein altes Fenster gemalt und das Werk ausgestellt, als sie zum Tag des offenen Ateliers einlud.
Barbara Beger ist eine vielseitige Malerin und Grafikerin. 2017 hat sie in der Carl-Lohse-Galerie in Bischofswerda ausgestellt. Unter dem Titel „Vielart“ waren Holzschnitte, Acrylbilder und Abstraktes der Wahl-Bischofswerdaerin zu sehen. Geboren und aufgewachsen ist sie bei Leipzig, dort hat sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert, teilte die Stadt damals mit. Und dass sie nun 20 Jahre in Bischofswerda lebt. Bereits 2007 hatte sie ihre Werke in der Carl-Lohse-Galerie präsentiert.
Für neue Ideen tauscht Barbara Beger gern ihre Wahlheimat mit regelmäßigen Aufenthalten an der Ostsee. Dort entstanden verschiedenste Bootsgrafiken, aber auch farbige Bilder, die mit dem Element Wasser zu tun haben, hieß es zu der Ausstellung. Außerdem: Himmelsboten – auch Engel genannt – beschäftigen Barbara Beger ebenfalls bereits seit vielen Jahren. Sie anders darzustellen, jenseits von goldener Putte und Weihnachtskommerz, ist ihr Anliegen. Da passiert es schon mal, dass selbst Engel sich fürchten oder nicht funktionieren. In zahlreichen Kirchen waren und sind ihre Engel zu sehen. Kiefern, Linden, Buchen – der Werkstoff Holz, jedes Stück hat einen anderen Klang und eine andere Struktur und entspricht damit genau den Wünschen, sich auszudrücken, so Barbara Beger. 2017 waren zeitgleich Grafiken der Künstlerin in der Annenkapelle in Görlitz zu sehen. (st) 15. Juli 2022
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