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Junger Koch will Pücklers fürstliche Küche wiederbeleben

Pückler Cottbus Branitz Küche

„Pochiertes Hechtfilet“, „Hammelschlegel mit Spreewälder Gurkensauce“, „Karpfen a la Chambord“, „Rinderbrust mit Sardellensauce“ oder „Putenbraten in Speckhülle mit Pflaumen und Datteln, Rosenkohl und Herzoginkartoffeln“ – das sind nur einige Beispiele aus den Tafelbüchern des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1854-1870). Noch heute schnalzen die Chronisten und Gourmets mit der Zunge, wenn sie an die köstlichen Spezialitäten der legendären Pückler’schen Tafelrunden des 19. Jahrhunderts denken. In fünf Tafelbüchern hat der grüne Gartenfürst, Weltenbummler und Literat alles von seinem Privatsekretär Heinrich Masser alias „Herr Billy“ aufzeichnen lassen, was von 1854 bis zu seinem Tod 1870 im Schloss Branitz in Cottbus gekocht und verzehrt worden ist. Jetzt will der junge Koch Tim Sillack an diese großen Traditionen anknüpfen, die fürstliche Küche wieder beleben und mit seinem Team beweisen, dass Pücklers Küche auch heute noch zeitgemäß ist. Die Krönung soll ein historisches Kochbuch sein, das der Mitdreißiger unterstützt vom Branitzer Stiftungsdirektor Stefan Körner und der Berliner Kulturwissenschaftlerin Marina Heilmeyer herausgeben will.

„Tim Sillack ist für Branitz ein Schatz“, sagte der Vorsitzende des 167 Mitglieder zählenden Vereins Fürst Pückler in Branitz, Bernhard Neisener. Er ist jung, dynamisch, ideenreich und außerordentlich professionell als Koch, so der Vereinsvorsitzende. Im Jahr 2019 hat er sich mit der Übernahme des geschichtsträchtigen Cavalierhauses in Schlossnähe mit zwei Restaurants sowie Café und Pension nach eigenen Worten einen großen Traum erfüllt. Auch der „Kleine Cavalier“, die Freiluftgastronomie am Besucherzentrum in der Gutsökonomie, gehört zu Sillacks Aufgabenbereich. „Fürstlich moderne Küche“ lautet das Motto auf der Speisekarte des Cavalierhauses. „Als ich hörte, dass für das Restaurant ein neuer Pächter gesucht wird, habe ich mich beworben und den Zuschlag erhalten“, sagte Sillack.

Den gebürtigen Cottbuser trieb es nach dem Abitur zunächst in die weite Welt. Nach der Ausbildung in Rostock und Stationen in Neuseeland, Australien, Amerika und Kanada war Tim Sillack lange Zeit der Küchenchef in „Hensslers Küche“ in Hamburg. Jetzt hat er sich selbständig gemacht und in Branitz eine neue Herausforderung gefunden. Die Speisen, die in Pücklers Zeiten im Branitzer Schloss aufgetragen wurden, waren nach seiner Meinung eine Sensation. Gekocht wurde mit den besten Zutaten aus dem eigenen Landschaftsgarten und Spezialitäten aus aller Welt. Austern und Champagner werde es ebenso weiter geben, wie Quark mit Leinöl, auch das legendäre Eis nach Pückler-Art, versichert der junge Koch. Er backt übrigens sein Brot selbst und auch Wurstmachen gehört zu seinen Hobbys. Die Besucher dürfen also gespannt sein, wie Tim Sillack in Branitz weiter mit Pücklers kulinarischem Erbe umgeht und mit köstlichen Speisen und Getränken an den Fürsten erinnert. (kay) 13. Januar 2022

Cavalierhaus am Schloss öffnet wieder am 18. März 2022; „Kleiner Cavalier“ am Besucherzentrum ist von Januar bis März, jeweils samstags und sonntags von 11-16 Uhr, geöffnet 

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Mit dem Kahn-Shuttle im Winter nach Wotschofska

Spreewald Kahn Gasthaus Winter

Heinz Rudolf Kunze & Purple Schulz, Julia Neigel, Suzi Quatro sowie Chris Thompson & Smokie haben es jeweils im Sommer bei „Rock in Wotschowska“ berühmt gemacht. Jetzt erwartet das 1894 eröffnete Traditionsgasthaus auf der Erleninsel bei Lübbenau auch erstmals Gäste in der kalten Jahreszeit. Ein regelmäßiger Kahn-Shuttle vom „Hafen am Holzgraben“ in Lübbenau aus ermöglicht das nun auch im Winter, sagte Daniel Schmidgunst von der städtischen Spreewald-Touristinformation. Die Einbeziehung des ältesten Spreewälder Gasthauses ist Teil der aktuellen Winterkampagne unter dem Motto „Wenn der Spreewald den Atem anhält“. Sie bündelt unter anderen die vielen Winterangebote für Tages- und Urlaubsgäste. Dazu gehören der Klassiker, eine winterliche Stadtführung mit Milena, die Spurensuche bei einer historischen Parkführung mit Peter Lehmann sowie die Veranstaltungen in der Spreewälder Adventszeit mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz sowie die winterlichen Kahnfahrten vom Großen Spreewaldhafen, dem Hafen „Am Holzgraben“ oder „Am Spreeschlösschen“.

„Den Kahn-Shuttle nach Wotschofska haben wir jetzt bereits erfolgreich gestartet“, sagte Spreewaldtouristiker Schmidgunst, der auch bei der Lübbenauer Rockband „Haystackers“ („Heuschober“) mitspielt. Auch im Dezember sowie im Februar und März können die Besucher jeweils immer Samstag bis Dienstag die romanische Wintertour zur Wotschafska unternehmen. Im Schein der errichteten Schwedenfeuer stehen auf der Menükarte unter anderen die echten „Spreewälder Plinse“ und die traditionelle Feuerzangenbowle. Die zum Museumsdorf Lehde bei Lübbenau gehörende Insel können die Besucher allerdings nur über den Wasser- oder Wanderweg erreichen. Eine Zufahrt zu dem historischen Lübbenauer Baudenkmal mit dem Auto hatte es ausnahmsweise nur 2006 im Spreewaldkrimi „Das Geheimnis im Moor“ gegeben. Für alle Rock-Fans gibt es bereits jetzt noch eine erfreuliche Nachricht. Das im Vorjahr ausgefallene Konzert der „Bay City Rollers & Leo Sayer“ soll  am 30. Juli 2022 bei „Rock in Wotschofska“ nachgeholt werden. (kay)  29.11.2021

Kahn-Shuttle von Lübbenau nach Wotschowska im November, Dezember 2021 sowie im Februar u. März 2022 jeweils von Samstag bis Dienstag; Infos zu Abfahrtszeiten, Veranstaltungen u. Tickets unter www.luebbenau-spreewald.com

 

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Kleine Hufeisennase überwintert im Zittauer Gebirge

Hufeisennase Fledermaus Zittauer Gebirge Naturforschende Gesellschaft

Die Kleine Hufeisennase macht sich rar. Allerdings hat sich die seltene Fledermausart im Zittauer Gebirge niedergelassen und das wird jetzt wissenschaftlich untersucht. Der Nachweis dort gilt derzeit als der einzig bekannte in Ostsachsen, teilt die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz mit, die ihren Sitz in Görlitz hat. Die ursprünglich mediterrane Fledermausart bewohnt im Sommer ausschließlich Gebäudequartiere und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im wärmebegünstigten Elbtal bei Meißen, Dresden bis ins Elbsandsteingebirge sowie den Elbnebentälern, erklärt die Naturforschende Gesellschaft. Spannenderweise bezieht sie außerdem eine Höhle im Zittauer Gebirge als Winterquartier. Von 2002 bis 2017 war dort jeweils ein Tier zu beobachten. Ab 2018 erhöhte sich die Zahl auf acht Hufeisennasen und im Winter 2020/2021 konnten dort elf Tiere der etwa vier Zentimeter kleinen Fledermausart beobachtet werden. Bis auf die Höhle ist über die Raumnutzung der Population jedoch überhaupt nichts bekannt.

Um endlich mehr über diese seltene Art zu erfahren, sollen innerhalb dieses Projekts einige Fragen beantwortet werden: Was machen die Hufeisennasen des Zittauer Gebirges eigentlich, wenn sie sich nicht in ihrem Winterquartier aufhalten? Wo ziehen sie ihren Nachwuchs auf? Wie nutzen die Tiere die Umgebung? Gibt es wichtige Jagdhabitate? Welches Potential gibt es zur Verbesserung der Lebensraum- oder Quartiersituation? Dafür sollen einzelne Tiere von Experten mit Sendern versehen und einige Tage lang verfolgt werden. Parallel dazu werden Gebäude der Umgebung kontrolliert, um vielleicht weitere Quartiere dieser Art zu entdecken. Das Projekt läuft seit Mai 2020 und ist bis Oktober 2022 vorgesehen. Die erste Begehung im Mai 2021 hat gezeigt, dass die Tiere das Winterquartier, wie angedacht, auch außerhalb der kalten Jahreszeit intensiv aufsuchen, teilt die Forschergruppe mit. Leider konnten dabei keine Weibchen mit einem Sender versehen werden, sie hätten die Forscher zu den Wochenstuben führen können.

Um die Tiere so wenig wie möglich zu stören, sollte es jetzt im Spätsommer einen neuen Versuch geben. Nur wenn die Quartiere bekannt sind, kann diese so seltenen Art langfristig gesichert werden, heißt es. Dazu soll es auch eine intensivierte Vernetzung mit tschechischen und polnischen Kollegen geben. Die Naturforschende Gesellschaft arbeitet bei dem Projekt bereits mit dem Büro ChiroPlan aus Dresden zusammen. Dafür gibt es Fördermittel vom Freistaat Sachsen. (st) 6. September 2021

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