Aktuelles
Buch beleuchtet 127 Lokale in Bautzen von 1890 bis 1990
Es ist noch gar nicht so lange auf dem Markt, da wird es schon in einer Bautzener Facebook-Gruppe gelobt, das Buch über "Gaststätten der Stadt Bautzen im Wandel der Zeiten - 1890-1990" aus dem Oberlausitzer Verlag. Im Betrachtungszeitraum von 100 Jahren wird ein Stück Kulturgeschichte der Stadt beschrieben, es werden Fakten und Ereignisse dargestellt, schreibt der Verlag. Wie viele der 127 vorgestellten Lokalitäten gibt es heute noch? Wie endet das Auftreten des Hungerkünstlers in einer Gaststätte Bautzens? Wo waren die Fürstentümer in der Seidau? In welchem Gasthaus Bautzens fand man Trinkgefäße von August dem Starken und was wurde aus ihnen? Solche Fragen werden in dem Buch beantwortet. Das Geschichtsinteresse, die Heimatverbundenheit und die persönlichen Erlebnisse des Autors in Bautzen werden erlebbar, heißt es. Das Buch hat Wolfgang Eggerth geschrieben. Es enthält 200 Seiten mit durchgehend farbigen Abbildungen und kostet 24.95 Euro. (st) 1. Mai 2021
Rembrandt-Kopie in Lübbenauer Nikolaikirche entdeckt
Tausende Blicke waren bisher bei Gottesdiensten, Orgelkonzerten, Trauerfeiern oder Trauungen auch auf ein Leinwandbild neben dem Altar in der Lübbenauer Nikolaikirche gerichtet. „Das Gemälde hängt in unserer Kirche schon so lange, dass sich niemand in der Gemeinde erinnern kann, wie es dort eigentlich hingelangt ist“, sagte Franziska Dorn vom Evangelischen Kirchenkreis Niederlausitz. Auch bei Kirchenführungen oder Publikationen ist es weder besonders beachtet noch benannt worden. „Es ist vorher also tatsächlich niemanden aufgefallen, wo der Ursprung des Werkes liegt“, so die Kirchenkreissprecherin. Jetzt konnte das Geheimnis um das Kunstwerk überraschend gelüftet werden. Das Bild ist eine Kopie des Gemäldes „Große Kreuzabnahme Christi“ nach Rembrandt van Rijn (1606-1669), stellte das in der Spreewaldstadt lebende Gemeindemitglied Rudolf Bönisch fest. Für den Naturwissenschaftler, Geologen und Experten für Bearbeitungen zur christlichen Ikonographie im Land Brandenburg gibt es keinen Zweifel, dass die wohl noch im 17. Jahrhundert geschaffene Gemäldekopie nach einem Kupferstich gefertigt worden ist, die von dem 1633 gemalten Originalgemälde vom Amsterdamer Maler selbst gestochen wurde.
„Das Bild zeigt die Personen, die nach der biblischen Geschichte bei dem Geschehen der Kreuzabnahme und Grablegung Jesu dabei waren“, so der christliche Ikonographie-Experte. Das Gemälde bildet die Vorstellung davon ab, wie diese sich Rembrandt gemacht hat. Der biblische Initiator der Kreuzabnahme und Grablegung Jesu ist Joseph von Arimathäa, der auf dem Gemälde mit einem Turban dargestellt wird. Damit gehört das Bild mit in die Reihe der Kunstwerke, bei denen Rembrandt ein orientalisches Flair zeigt, ohne dass der Maler jemals dort gewesen ist. „Das Bild in der Lübbenauer Nikolaikirche ist übrigens das einzige dieser Art im Land Brandenburg“, sagte Bönisch. Er besitzt noch eine ganz besondere Rarität, nämlich einen Kupferstich von der großen Kreuzabnahme. Das Bild von der Kreuzabnahme Christi von 1633 kann in der Pinakothek in München bewundert werden. Kopien in unterschiedlichen Formaten gibt es im sächsischen Herrenhut, in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) und bei Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Im Potsdamer Museum „Barberini“ findet noch bis zum 27. Juni die Ausstellung „Rembrandts Orient“ statt, die rund 110 orientalisch-exotische Motive der Niederländer Malerei des 17. Jahrhunderts zeigt. Wer sich allerdings nur für Rembrandts „Die große Kreuzabnahme“ interessiert, kann die Gemäldekopie zu den Öffnungszeiten (täglich 10-18 Uhr) in der 1741 eröffneten St. Nikolaikirche in Lübbenau am Kirchplatz 4 bestaunen. (kay) 14. April 2021
Görlitzerin gründet Firma für handgebundene Bücher
Ein handgebundenes Buch, ein schöner Umschlag aus Walnuss für einen Kalender oder ein Notizbuch, das bietet Claudia Döring aus Görlitz an. Sie hat am 1. März 2021 das Unternehmen "fraeulein artista" gegründet und sammelt gerade bei einer Crowd-funding-Kampagne auf Startnext Geld für einen Laser-Cutter für weitere Optionen und Individualisierungen ihres Planners. Ein solches Ringbuch mit einem Kalender gestaltet jeder ganz individuell. Die Unterstützer der Kampagne können unter anderem den Planner mit verschiedenen Einlagen sowie Postkarten von fraeulein artista erwerben, teilt Claudia Döring auf ihrer Internetseite mit. Ihr Planner sei langlebig und bestehe aus nachhaltigen Materialien. Durch den Einsatz von Holz als Cover ist er robust, fühlt sich gut an und hat ein zeitloses Design, betont sie. Im Inneren besteht er aus vielen verschiedenen Vorlagen, die miteinander kombiniert werden können. So gibt es Vorlagen für Termine & Aufgaben, Familie, Ernährung, Ideen und Produktivität. Der "Planner journa", wie sie ihn nennt, wird von fraeulein artista selbst entworfen und anschließend in Handarbeit hergestellt "Meine Vision ist, kreativ und ästhetisch Denkende dabei zu unterstützen, sich selbstbestimmt zu entfalten", schreibt Claudia Döring. Bei ihrer Crowdfunding-Kampagne wird das Geld der Unterstützer erst dann vom jeweiligen Konto abgezogen, wenn die Fördersumme auch tatsächlich zusammengekommen ist. Wird die Summe nicht erreicht, behält der Unterstützer sein Geld. Die Kampagne wurde am 30. März gestartet und läuft noch bis zum 4. Mai 2021: https://www.startnext.com/journa
Über "fraeulein artista" ist zu lesen: Es ist ein kleines Unternehmen im Bereich Buch- & Grafikdesign. Im Onlineshop werden neben individuellen, handgebundenen Büchern vor allem langlebige, flexible Planner & Vorlagen oder praxisnahe Onlinekurse & Webinare angeboten. Bei allen Produkten stehen die Aspekte Handarbeit und Umweltschutz/Nachhaltigkeit im Vordergrund. Im Shop auf der Internetseite gibt es zahlreiche Versionen für ein "Traumbuch". Ein handgebundenes Skizzen- oder Notizbuch kostet um die 50 Euro, ein Ringbuch aus Walnuss-Holz mit einer ersten Grundausstattung genau 159,95 Euro.
Claudia Döring war zuvor für das Marketing im Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau zuständig. Nun wirbt sie auch bei Facebook für ihr eigenes Unternehmen. "Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für das Herstellen von Büchern und Grafikdesign", schreibt sie auf ihrer Internetseite. "Als gelernte Grafikerin und studierte Medieninformatikerin habe ich auch beruflich schon immer mit jeder Menge Kreativität zu tun. Ich mag es, Neues auszuprobieren und mit Papier zu arbeiten. Ich mag extravagante Designs und hochwertige Printprodukte." Was sie dagegen nicht mag, ist das stupide Abarbeiten von Aufträgen, ohne dabei ein bisschen kreativ zu sein. Und: "Was ich noch nicht mag, ist Chaos in meinem Kopf und Knicke in den Papierseiten meiner Bücher." (st) 13. April 2021
Seite 10 von 24