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Haus Schminke in Löbau sucht Anekdoten und Bücher
Wer erinnert sich noch an das "Haus der Pioniere" in Löbau? Oder an eine andere Zeit im heutigen Haus Schminke? "Wir suchen laufend weitere Erinnerungsstücke und Anekdoten zum Haus aus den letzten 88 Jahren", schreibt die Stiftung für das Haus Schminke in ihrem Newsletter. Im Untergeschoss gibt es jetzt eine neue Sonderausstellung. Der erste Schrank ist bereits eingerichtet mit "wunderbaren Fundstücken" aus dem Teich, heißt es. Die anderen beiden Schränke werden nun mit Exponaten vor allem aus der Nachkriegsgeschichte dieses Hauses bestückt. Es soll bereits einige sehr schöne Stücke aus dem "Haus der Pioniere" geben.
Das Haus Schminke zählt weltweit zu den vier wichtigsten Wohnhäusern der klassischen Moderne. Der bekannte Architekt Hans Scharoun hat es entworfen und später erklärt: „Das Haus, das mir das liebste war, ließ sich der Fabrikant Schminke in Löbau in Sachsen bauen.“ Es entstand Anfang der 1930er Jahre in der Nähe der Nudelfabrik. Das maritim anmutende Wohnhaus wird auch gern als "Nudeldampfer" bezeichnet. Zum Umfeld gehören ein Teich und ein Garten mit Obstbäumen. Auf den Wiesen grasen zeitweise Schafe.
Nach den Corona-Einschränkungen sind seit Juli wieder Führungen möglich, außerdem kann ein Rundgang mit dem Audioguide unternommen werden. Neu ist ein Multimediaguide, schreibt die Stiftung. So könnten die Besucher mit dem eigenen Smartphone durch das Haus wandeln und dem Rundgang nicht nur lauschen, sondern auch zahlreiche alte Fotos und Videos betrachten.
Im Wohnzimmer steht inzwischen auch das Bücherregal wieder an seinem originalen Ort. Die Rekonstruktion ist das Ergebnis von privaten Spenden aus den letzten fünf Jahren, teilt die Stiftung mit. Noch ist ein bisschen Platz im Regal. Daher ist die Stiftung auf der Suche nach passenden Büchern. Neben Werken der Design- und Architekturgeschichte würde sie sich auch über Bücher zu Kunst und Kultur im weiteren Sinne freuen. Wer helfen kann, schickt am besten vorher eine Nachricht. (st) 23. August 2021
Das Haus Schminke im Netz: www.stiftung-hausschminke.eu
Königsbrücker Kamelien sind über 180 Jahre alt
Sie gehören zu den Schönheiten der Lausitz, die Kamelien im Schlossgewächshaus in Königsbrück. Manche sind über 180 Jahre alt und bis zu sechs Meter hoch. Seit einigen Jahren werden dort auch Duftkamelien gezüchtet und verkauft. Der zuständige Verein hat außerdem ein Parfüm in zwei Duftnoten entwickeln lassen.
Inzwischen sind die Kamelien in ihrer "wohlverdienten Sommerpause", teilte der Verein Ende Mai mit. Nach einer intensiven und üppigen Blüte hinter verschlossenen Toren sind die Pflanzen nun abgeblüht und haben bereits begonnen, neue Triebe zu bilden. Der Verein hofft, dass er in der nächsten Saison wieder Gäste im Königsbrücker Gewächshaus begrüßen darf. Normalerweise öffnet das Kamelienhaus im Januar.
Weiterhin besteht aber dennoch die Möglichkeit, Broschüren, Pflanzen der duftenden Sorten "Minato no Akebone", natürlich zurzeit ohne Blüten, und das Königsbrücker Kamelienparfüm auf Anfrage zu kaufen. Der Verein bietet außerdem Originalableger der historischen Königsbrücker Kamelien "alba plena" schneeweiß und "althaeiflora" blutrot an, jeweils mit ausgestellten Echtheitszertifikaten. "Das alles sind tolle Geschenke", schreibt der Verein. Im vergangenen Jahr wurde bereits in der Vorweihnachtszeit von dem Angebot sehr lebhaft Gebrauch gemacht. Außerdem heißt es: Die Pflanzen werden sicher verpackt und es wird eine Pauschale für Verpackung und Versand erhoben. Auch das Parfüm läuft gut: Fast 600 Flacons wurden 2020 trotz der Corona-Krise verkauft. Zwei Sorten mit jeweils 30 Milliliter sind im Angebot, die eine „blumig“, die andere „elegant“ und etwas frischer, jede kostet 29,50 Euro. (st) 20. August 2021
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Lausitzer erzählen von Träumen und einem verlorenen Kampf
Porträts von Sorbinnen und Sorben aus der Lausitz vereint ein Buch von Christian Schneider, das beim Domowina-Verlag in Bautzen erschienen ist. Christian Schneider, Autor des Romans „Das Ende vom Paradies“, hat für sein neues Buch „Was wir in uns tragen“ mit drei Generationen aus allen Teilen der Lausitz gesprochen – aus Hochoza/Drachhausen, aus Bukecy/Hochkirch, aus Njebjelčicy/Nebelschütz oder Brězowka/Halbendorf, teilt der Verlag mit. Die Älteste wurde 1930 geboren, der Jüngste im Jahr 2000. Sie erzählen von ihren Lebenserfahrungen, den Berufswegen, von Umbrüchen und Aufbrüchen. Jenseits der weitverbreiteten Vorstellungen von einem Trachten tragenden und Eier verzierenden Volk ist ein lebendiges Bild entstanden: von Mitmenschen, die nichts unversucht lassen, ihre Träume von Zukunft zu verwirklichen, schreibt der Verlag. Einige würden es mit stiller Zuversicht tun, andere mit imponierender Begeisterung oder vehementer Hartnäckigkeit. Den dreizehn Porträts ist eine szenische Handlung beigefügt, die den 2001 erbittert geführten und letztlich verlorenen Kampf der Eltern und ihrer Unterstützer um den Erhalt der sorbischen Mittelschule in Crostwitz dokumentiert, der seinerzeit in ganz Deutschland publik wurde. (st) 2. August 2021
Christian Schneider, Was wir in uns tragen. Sorbische Lebenswege, 276 S., Hardcover, 978-3-7420-2605-7, 19,90 €, E-Book 978-3-7420-2689-7, 14,99 €
Buchpremiere am 5.8.2021, 19 Uhr, Smoler‘sche Verlagsbuchhandlung Bautzen
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