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Kräuterfibel, die zweite
Die erste Kräuterfibel hat schon für Begeisterung gesorgt. Jetzt ist eine zweite beim Neissuferverlag in Görlitz erschienen, wieder mit Texten der Verlegerin Natscha Sturm und wundervollen Bildern von Juliane Wedlich. "Tatys kleine Kräuterfibel 2" ist ab acht Jahre gedacht. Der Verlag kündigt damit neue Kräutergeschichten von der kleinen Elfe Taty an. Wollt Ihr wissen, mit welcher Wurzel Prinzessin Florabella ihren Liebsten von der Reisekrankheit heilte? Oder warum Königskerzen früher als Fackeln dienten? Warum der Lein so überaus nützlich ist? Und was der Salbei mit dem Pizzabäcker Giovanni zu tun hat? Erlebt mit der kleine Elfe Taty und ihren Freunden einen Sommer in Vinlanda. Mit vielen lustigen Gedichten, spannenden Geschichten und Wissenswertem über Heilkräuter und Heilpflanzen und natürlich tollen Rezepten zum Ausprobieren, schreibt der Verlag.
Von Baldrian bis Thymian werden in der zweiten Kräuterfibel zwölf neue Heilpflanzen vorgestellt. In Vinlanda finden die traditionellen Erzählnächte statt und Salamander Lurchus, Gnom Ulurus und andere Bewohner der alten Elfenstadt erzählen ihr persönliches Kräutermärchen. Doch auch sonst ist in Vinlanda viel los, betont der Verlag. So muss die kleine ElfeTaty die Königskerzenelfe vor einem Brand retten, beim Backen von fünfhundert Ringelblumenmuffins helfen und Zwerg Mox mit einem Sträußchen Thymian Mut machen. Jedes Kräuterkapitel enthält Informationen über die jeweilige Heilpflanze mit Hinweisen zur Teezubereitung und vielen Rezepten. Im Anschluss gibt es für den Schnellzugriff das Glossar „Was hilft wann?“ Beispiel Thymian, der Ritterliche genannt: "Merkt euch gut den Rat der Alten, die Thymian im Garten halten: Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt!“ (st) 1. Juni 2021
"Tatys kleine Kräuterfibel 2" von Natascha Sturm, illustriert von Juliane Wedlich, ISBN 978-3-9821546-4-0, Hardcover, farbig illustriert 13 x 19 cm, 200 Seiten, 15 Euro, im Netz unter www.neissuferverlag.de
Strittmatter-Stück in Bohsdorf: Großvater im Dialog mit Enkel
„Nu horch‘ste rin und nu horch‘ste raus“, das ist der Leitspruch für Strittmatters Großvater Kulka. Die Rolle in dem neuen Theaterstück „Ganz anders wer: Erwin Strittmatter“ des Hamburger Produzenten und Regisseurs Frank Düwel mit der Neuen Bühne Senftenberg im „Laden“ in Bohsdorf ist dem Cottbuser Schauspieler, Autoren und Interpreten Michael Becker wie auf den Leib geschrieben. Der Jubilar und langjährige Mime des Staatstheaters Cottbus, der vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag feierte, hat Strittmatters Großvater mütterlicherseits bereits mehrfach unverwechselbares Leben eingehaucht. So im dreiteiligen Strittmatter-Film von 1998, bei der zweiteiligen Aufführung „Der Laden“ im Jahr 2012 am Cottbuser Staatstheater und bei seinen zahlreichen Lesungen in Brandenburg und Sachsen unter dem Motto „Beckergeschichten“.
„Becker spielt den Kulka so überzeugend und echt, dass alle glauben, er wäre selbst Strittmatters Großvater gewesen“, sagte der aus Stolpen bei Dresden stammende Autor und Herausgeber Matthias Stark. Jetzt steht Michael Becker wieder auf einer bedeutenden Bühne, sprich auf dem Hof der Strittmatter-Gedenkstätte „Der Laden“ in Bohsdorf bei Spremberg. Da ist für ihn auf der grünen Wiese am Originalschauplatz der Romantrilogie ein improvisierter Seerosenteich aufgebaut. „Hier erklärt Großvater Kulka seinem jungen Enkelsohn die Welt, unterhält sich angeregt und spielt mit ihm“, schildert Becker seinen Part. Dabei geht es natürlich auch um schöne, große Seerosen, die man sich gemeinsam holen will und rassige Pferde. Im Dialog sitzt bei den verschiedenen Aufführungen jeweils einer der vier Schüler der Oberschule „Dr. Marja Grollmuß“ aus Schleife, nämlich Nino Thürmer, Justin Schurmann, Dominic Krause oder Oskar Schutza, mit am Teich beim Großvater.
Während Michael Becker, für den die Lieblingsrolle des Kulka übrigens sein „Lausitzer Lear“ ist, sich als einziger im Dialog präsentiert, bieten die anderen Neue-Bühne-Schauspieler ihre Monologe in der alten Backstube, im einstigen Krämerladen, in der „guten Stube“ oder in der Küche. Anna Schönberg verkörpert Lenchen, die Mutter, Sybille Böversen gibt die Großmutter Lenka, Daniel Borgwardt den Vater Hermann und Catharina Struwe die Maika als „kluge Frau“ und Tante. Roland Kurzweg lässt den alternden Dichter auf seine Kindheit (Band I „Der Laden“) zurückblicken. Der Einspieler „Esau im Video“ von Lukas Schinski und sorbische Musik mit dem Dudelsack und der dreisaitigen Geige, gespielt von Wolfgang Kotissek, dem Leiter des Folkloreensembles Schleife, umrahmen die etwa anderthalbstündige Aufführung in der Regie von Frank Düwel und Dramaturgin Maren Simoneit. Bis zum 20. Juni gibt es noch neun Vorstellungen in Bohsdorf. (kay) 21. Mai 2021
Theaterstück „Ganz anders wer: Erwin Strittmatter“, Aufführungen am Originalschauplatz der Romantrilogie „Der Laden“ in der Strittmatter-Gedenkstätte in 03130 Bohsdorf, Dorfstraße 37, Karten /freie Spieltermine am 24. Mai, 14 u. 16 Uhr, sowie am 5., 13. u. 20. Juni, jeweils 16 Uhr, Erwachsene 17 Euro/ermäßigt 14 Euro, Kartentelefon 03573-801286 oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Haselmaus wird im Oberlausitzer Bergland erfasst
Wie geht es eigentlich der Haselmaus im Oberlausitzer Bergland? Das fragte sich die Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz. Eine Antwort war allerdings schwierig. Im Gebiet südlich der Städte Löbau und Bautzen fehlt es an aktuellen Erfassungen. Diese sind jedoch für eine naturschutzfachliche Planung und die nachhaltige Sicherung der Populationen sehr wichtig, schreibt die Gesellschaft. Aus diesem Grund überprüft sie die Wälder in einem großen Gebiet, welches in etwa im Westen durch Neukirch, im Süden durch Oderwitz, im Osten durch Bernstadt und im Norden durch Reichenbach, Hochkirch, Doberschau und Gaußig begrenzt wird. Die Untersuchung findet hauptsächlich mit sogenannten Spurtunneln statt. Diese Methode liefert gute Ergebnisse, ohne die Tiere zu stören. Die Spurtunnel bestehen aus einem wetterbeständigen Kunststoff mit Holzeinschub mit oberseitig aufgeklebtem Papier. An den Rändern wird ein Gemisch aus Aktivkohle und Sonnenblumenöl aufgebracht, das als Tinte dient, erklärt die Gesellschaft. Findet eine neugierige Haselmaus einen Spurtunnel, beginnt sie diesen zu untersuchen und klettert hindurch. Dabei tritt sie über den „Tintenklecks“ und hinterlässt ihre Spuren.
Um eine Fläche auf Haselmaus-Vorkommen zu analysieren, werden in einem Abstand von etwa 20 Metern zehn Spurtunnel in einer Linie angebracht. Diese werden an Bäumen und Sträuchern in Brusthöhe befestigt und anschließend regelmäßig kontrolliert, heißt es weiter in der Mitteilung. Sobald mit dieser Methode ein Nachweis erhalten wurde, kann das nächste Gebiet betrachtet werden. Falls mit den Spurtunneln für ein Waldgebiet kein Nachweis im Laufe einer Saison erzielt wird, werden die entsprechenden Standorte etwas großflächiger nach den typischen Nestern und charakteristisch aufgebrochenen Haselnüssen untersucht.
Untersucht werden vorrangig typische Haselmausbiotope wie gebüschreiche Laub(misch)wälder, gut strukturierte Waldränder und Hecken. Ziel der großflächigen Untersuchung, die im Mai 2020 begann und bis zum März 2023 dauern soll, ist ein möglichst genauer Überblick der Haselmausvorkommen im Oberlausitzer Bergland. Mithilfe dieser Daten soll ein Vernetzungskonzept erstellt werden, welches für Artenhilfsmaßnahmen genutzt werden soll. So können mit dem Konzept vor allem Verbindungslücken aufgezeigt und Vorschläge für die Anlage verbindende Strukturen wie breite Hecken geliefert werden. (st) 7. Mai 2021
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