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Landpyramide in Cottbus erhält historische Erdstufen zurück
„Ein Park muss wie eine Gemäldegalerie sein, alle paar Schritte soll man ein neues Bild sehen“, hatte Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) einmal gesagt. Markante Beispiele für diese These des grünen Gartenfürsten, Weltenbummlers und Literaten sind unter anderen der fantastische Blick im Branitzer Park in Cottbus vom Kugelberg zum Schloss oder vom Hermannsberg auf die Landpyramide. „Die ehemals als Grabstätte für Pücklers geschiedene Frau Lucie und Lebensgefährtin gedachte Pyramide erhält jetzt ihre historischen Erdstufen zurück“, sagte Sprecherin Catrin Winn-Janetz von der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. Auf allen vier Seiten der Pyramide soll bis Ende April die zwölfstufige Modellierung mit Rollrasen abgeschlossen sein. Bereits im vergangenen Jahr war die Ostseite probeweise modelliert worden und auf positive Resonanz gestoßen. Die historische Neugestaltung des 1862 unter den Eindrücken von Pücklers Orientreise ‚nach dem Muster in Meroe‘ entstandenen Erdbauwerks soll ein ganz besonderer Geschenkbeitrag zum diesjährigen 175-jährigen Jubiläum der Branitzer Parklandschaft werden, so die Stiftungssprecherin.
Warum Fürstin Lucie nach dem ursprünglichen Plan des Fürsten damals nicht vom Branitzer Friedhof im Vorpark in die Landpyramide umgebettet wurde, bleibt Pücklers Geheimnis. Lucie fand dann bekanntlich 1884 an der Seite des Fürsten in der 13 Meter hohen Seepyramide ihre letzte Ruhestätte. Zu diesem Zweck wurde damals der Tumulus nur noch ein einziges Mal geöffnet. Ein Geheimnis bleibt bis heute auch der Hermannsberg ganz in der Nähe der Land- und Seepyramide. Er ist mit einer Höhe von 15 Metern über dem Wasserspiegel der umliegenden Seen gleichzeitig die höchste Erhebung des Branitzer Parks. Der Berg entstand ab 1868 aus dem Aushub des Pyramidensees. „Wer so viel Erde unter schwersten Bedingungen bewegen lässt, hat etwas ganz Besonderes vor“, sagte Parkleiter Claudius Wecke. Er vermutet, dass der Hermannsberg vielleicht Pücklers dritte Pyramide werden sollte. Nur durch seinen Tod im Jahr 1871 könnte der Fürst an seinem Vorhaben gehindert worden sein. Doch wer sollte in der Hermanns-Pyramide seine letzte Ruhestätte finden, vielleicht Pücklers brave, schöne und kluge Lieblingsstute „Adschameh“? Der internationale Parkschöpfer, berühmte Weltreisende, Erfinder und Briefeschreiber nahm dieses Geheimnis mit in sein Grab in der Seepyramide. (kay) 8. April 2021
Axel Prahl singt am Senftenberger See
Der Schauspieler Axel Prahl gehört zu den prominenten Gästen in diesem Sommer am Senftenberger See. Der bekannte Tatort-Ermittler aus Münster ist auch musikalisch unterwegs und präsentiert sein Programm "Mehr" mit eigenen Werken und dem Inselorchester am 29. August im Amphitheater am Strand von Großkoschen. Das geht aus dem Spielplan hervor, den die neue Bühne in Senftenberg heute veröffentlichte. Rund 70 Veranstaltungen werden am See angeboten. Pandemiebedingt sind die Tickets vorläufig nur an der Theaterkasse verfügbar, teilt die neue Bühne mit. Zunächst ist nur eine Reservierung der Karten möglich, maximal 50 Karten je Veranstaltung können derzeit an Zuschauer vergeben werden. Je nach Infektionsgeschehen und gültigen Regelungen ist eine Aufstockung geplant. Die Theaterkasse ist telefonisch unter 03573 801286 erreichbar oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In diesem Jahr gibt es gleich drei Produktionen der neuen Bühne im Amphitheater. Die „Ärztin wider Willen“ soll die Saison am 22. Mai eröffnen. Die kurzweilige französische Komödie wird von Tilo Esche als lustvolles Spiel mit der Frage nach dem gesellschaftlichen Status inszeniert. Eine fahrende Theatertruppe verdient sich ihre Sporen mit Molières schräger Komödie „Arzt wider Willen“. Darin geht es um den Trunkenbold Sganarelle. Da der Darsteller des Sganarelle allerdings nicht immer in der Lage ist, Person und Rolle voneinander zu trennen, kommt es während der Vorstellung zu einer Revolte der Schauspielerinnen. Eine Komödie voll nachhaltiger Rachegelüste, schräger Erotik und medizinisch äußerst fragwürdiger Methoden nimmt ihren Lauf, informiert das Theater. Und weiter: Mit „Country Crash“ von Tilo Esche halten Country und Schlager Einzug ins Amphitheater. Jan Schönberg und Mirko Warnatz präsentieren einen komödiantisch-rasanten Liederabend, der die beiden Musikstile verbindet und sie in einem einzigartigen Event gegeneinander antreten lässt. Sofern eine vorherige Öffnung des Stammhauses nicht möglich ist, könnte daraus am 4. Juni eine zweite Amphipremiere werden. Außerdem hält „Mein Jahr ohne Udo Jürgens“ und damit ein ein beliebter Abend Einzug ins Amphitheater, gespielt und gesungen von Erik Brünner, mit Narine Mardoyan am Klavier.
Zudem werden Kabarett und Comedy angekündigt. So wollen Erik Lehmann & Mandy Partzsch mit „Paarshit – Jeder kriegt, wen er verdient“ als krisenerprobtes Paar die Bühne stürmen (23.7.). Bei den Konzerten sind auch Lady Sunshine & Mister Moon im Programm, die mit ihrer goldenen Schlager-Revue „Sing, Baby, Sing“ einen Ausflug in die „gute, alte Zeit“ der großen Gassenhauer, Jukebox-Melodien und Unbekümmertheit (1.8.) unternehmen. Götz Alsmann wird Lieder der Liebe singen (8.9.). Alexander Scheer, Andreas Dresen & Band singen „Gundermann“ (6.8.). Außerdem sind Songs der legendären Kultband Renft mit Thomas „Monster“ Schoppe (11.6.) im Programm. Mit Pauken und Trompeten sind die Zöllner in achtköpfiger Besetzung mit „Zack!Zack!Zessions“ zu erleben (2.7.). Keimzeit geben mit „Das Schloss“ ein zweistündiges Konzert und damit reichlich Gelegenheit für eine musikalische Zeitreise durch fast vier Dekaden Keimzeit (3.9.), teilt das Theater mit. Hinzu kommen Shows wie „Glanz auf dem Vulkan“ über das frivole, verruchte und mondäne Berlin der 20er Jahre (31.7.), eine Lesung mit Wladimir Kaminer (29.7.) und Familienvorstellungen wie die Kinderoper „Pettersson und Findus und der Hahn im Korb“ (1.6.) und „Traumzauberbaum und Mimmelitt“ (4.7.). (st) 7. April 2021
Das Theater im Netz: www.theater-senftenberg.de
Osterspaziergang zur „Venus Italica“ am Schloss Branitz
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden belebenden Blick“, dichtete vor über 200 Jahren Johann Wolfgang von Goethe in seinem berühmten „Osterspaziergang“. Jetzt grünt auch rund um das Pückler-Schloss Branitz in Cottbus frei nach Goethe wieder Hoffnungsglück. Nach kurzer Abwesenheit ist sie nämlich wieder zurück, die wunderschöne „Venus Italica“. Fast synchron mit der traditionellen Frühjahrsbepflanzung wurde die vom grünen Gartenfürsten, Weltenbummler und Literaten Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) bei seiner römischen Jugendwanderung entdeckte, bronzene Venus-Nachbildung wieder auf ihren Sockel gehoben. Rings um die „Schöne“ und das spektakulärste aller Branitzer Blumenbeete erstrahlen jetzt über 420 Frühlingsblüher, unter anderen Hornveilchen und Stiefmütterchen in verschiedenen Farben, wie schon zu Pücklers Zeiten.
„Die Beete am Schloss wurden außerdem mit rund 5.500 bunten Frühjahrspflanzen bestückt“ sagte die Sprecherin der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Catrin Winn-Janetz. Die schon im vergangenen Herbst gesteckten Blumenzwiebeln, wie Tulpen, Hyazinthen, Hasenglöckchen, Kaiserkronen und Vergissmeinnicht, sollen vielleicht schon zu Ostern für eine blühende Landschaft sorgen. Finanziert wurde der schöne Frühjahrsschmuck im Pleasureground auch in diesem Jahr wieder durch den rührigen Förderverein „Fürst Pückler in Branitz“. Die erfahrenen Branitzer Gärtner, Vereinsmitglieder und auch Mitarbeiter der „Lebenshilfe Werkstätten Hand in Hand“ haben sie in die Erde gebracht.
Aber nicht nur das mit europäischen Fördermitteln wieder in alter Pracht und Schönheit entstehende, historische Venusbeet ist zu den Feiertagen einen Osterspaziergang wert. Auch der „Rehgarten“ in unmittelbarer Schlossnähe wird sicher die Besucher anlocken. Hier, wo Fürst Pückler ein Gehege für zahme Rehe und Hirsche eingerichtet hatte, um damit an seine legendäre Kutschfahrt mit weißen Hirschen vor dem Berliner Kaffehaus Kranzler zu erinnern, sind inzwischen drei neue Brücken entstanden. Zu ihnen gehört auch die neue „Lindenbrücke“ am historischen Standort und die damals vom Fürsten aufgestellte Büste seines Schwiegervaters, des preußischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg. Für dem Branitzer Osterspaziergang gibt es noch eine sehr erfreuliche Nachricht. Ab Karfreitag (2. April, 10 Uhr) startet die Cottbuser Parkeisenbahn in die neue Saison und bringt die Besucher auch an allen Osterfeiertagen vom Bahnhof „Sandower Dreieck“ fast bis zur „Venus Italica“ im Branitzer Park. (kay) 1.April 2021
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