Lausitzer Leben Kultur & Gesellschaft
Toggle Navigation
  • Aktuelles
  • Bild des Monats
  • Buch des Monats

Aktuelles

„Herzzeit“ - Staatstheater Cottbus gedenkt der Holocaust-Opfer

Holocaust Opfer Gedenken Staatstheater Cottbus Corona

Die Liedtexte von Friedrich Löhner-Beda waren damals in aller Munde. „Ausgerechnet Bananen“ geschrieben für Josephine Baker, „In der Bar zum Krokodil“, getextet für die Comedian Harmonists, oder der für Renate Müller geschriebene Schlagertext „Du schwarzer Zigeuner“ wurden zu Evergreens. Seinem Freund Richard Tauber widmete er „Dein ist mein ganzes Herz“ und „Freunde, das Leben ist lebenswert“. Beide Libretti vertonte Franz Lehar später in seinen erfolgreichen Operetten „Das Land des Lächelns“ und „Giuditta“. Als die Nazis auch in Österreich an die Macht kamen, war es für Friedrich Löhner-Beda (1883-1942) und seine kleine Familie im österreichischen Bad Ischl vorbei. Er wurde wegen seines jüdischen Glaubens verhaftet, kam zunächst nach Dachau, dann ins KZ Buchenwald, wo er den Text des Buchenwald-Liedes schrieb, und schließlich nach Auschwitz. Dort wurde er 1942 ermordet, seine Familie wenig später.

Eigentlich wollte das Staatstheater Cottbus bereits im vergangenen Jahr mit einem biografisch-musikalischen Abend unter dem Motto „…mein ganzes Herz“ an den Schriftsteller sowie großen Lied- und Schlagertexter erinnern. Die Premiere war als Uraufführung am 28. November 2020 in der Cottbuser Kammerbühne geplant, musste aber wegen Corona ausfallen. „Geprobt wurde für den Löhner-Beda-Abend aber trotzdem bis zur Premierenreife“, teilte das Staatstheater mit. Am 29. Januar können sich die Theaterfreunde auf eine filmische Miniatur freuen, die sich auch humorvoll dem Schaffen des Künstlers nähert. Die Solisten des Musiktheaters Carola Fischer und Dirk Kleinke sowie die aus Stuttgart stammende Schauspielerin Barbara Dussler als Gast erfreuen mit Ausschnitten aus dem geplanten Stück. Mit dabei ist auch Dramaturg  Patric Seibert als Puppenspieler mit einer Klappmaulpuppe, die Friedrich Löhner-Beda verkörpern soll.     

Am 27. Januar, zwei Tage vor der filmischen Miniatur, präsentiert das Staatstheater Cottbus ein weiteres, digitales Format anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Mit einem selbst produzierten Videostream setzt das Vierspartenhaus wichtige Teile des Briefwechsels und des dichterischen Schaffens der österreichischen Autorin Ingeborg Bachmann und des jüdischen Dichters Paul Celan szenisch um. Dabei rezitieren die Schauspielerin Barbara Dussler und Dramaturg Patric Seibert am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust eine Auswahl an Gedichten und Briefen, die unter dem Titel „Herzzeit“ im Suhrkamp Verlag erschienen sind. Pianist Frank Bernard spielt dazu Teile der im Konzentrationslager Theresienstadt entstandenen 5. Klaviersonate von Viktor Ullmann. (kay) 25.  Januar 2021

Beide Beiträge sind ab 27. bzw. 29. Januar 2021 kostenfrei abrufbar unter www.staatstheater-cottbus.de und auf dem Youtube-Kanal des Staatstheaters www.youtube.com/staatstheatercottbus

Kommentar schreiben

Branitzer Verein ehrt Pückler mit Förderpreis und Venusbeet

Pückler Park Branitz Verein Förderpreis

Die Schleife für den Gedenkkranz des Vereins „Fürst Pückler in Branitz“ ist bereits gedruckt. „Orient & Okzident – Hermann von Fürst von Pückler-Muskau“ steht auf der einen und das Todesdatum 4.2.1871 auf der anderen Seite. Genau auf den Punkt, aber 150 Jahre später, wollen die rund 170 Mitglieder des im Jahr 2005 gegründeten Vereins mit ihrer Kranzspende an der Branitzer Seepyramide und Begräbnisstelle an den grünen Gartenfürsten, Weltenbummler und großen Literaten erinnern. Bei der stillen Ehrung durch die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz in Cottbus am 4. Februar sollen das traditionelle Immergrün am beleuchteten Tumulus und die vielen Kranzspenden das feierliche Bild bestimmen. Auch an die jetzt 175 Jahre werdende Branitzer Parklandschaft wird dabei erinnert. „Sie hat der geniale Landschaftsgestalter selbst als sein Meisterstück bezeichnet“, erklärte Stiftungssprecherin Catrin Winn-Janetz.

Der „Fürst Pückler in Branitz e.V.“ hat sich für das Jubiläumsjahr eine Menge vorgenommen. „Wir wollen im Rahmen unserer Pücklerehrung in diesem Jahr einen Förderpreis für musikbegabte Jugendliche des Cottbuser Konservatoriums stiften“, sagte Vereinsvorsitzender Bernhard Neisener. Der Preis für die besten Musikschüler, der künftig jährlich oder alle zwei Jahre vergeben werden soll, könnte möglicherweise mit etwa 1.000 Euro dotiert sein. Auch als Unterstützer und Förderer besonderer Projekte will sich der eingetragene Verein erneut hervortun. „Höhepunkt 2021 wird dabei die Wiederherstellung des Venusbeets vor dem Branitzer Schloss sein“, erklärte der seit 2015 als Vereinsvorsitzende wirkende und ehemalige Bürgermeister von Cottbus.

Bereits seit fast drei Jahrzehnten engagieren sich die Vereinsmitglieder mit zahlreichen Förderern und Sponsoren für Projekte unter dem Motto „Verlorene Orte“. Dazu gehören die Bekrönung des Branitzer Mondberges, das Kreuz auf dem Heiligen Berg, die Wiedererrichtung einer Parkleuchte des Fürsten und die neue Sitzbank am Schwarzen See mit Blick auf das Schloss sowie die zwei vergoldeten Blumenständer auf der Schlossterrasse, der historische Zaun an der Parkschmiede, die restaurierten Kronleuchter im Treppenhaus des Schlosses oder die neue Grabplatte für Pücklers brave, schöne und kluge Lieblingsstute „Adschameh“. Auch das im Jahr 2018 erschienene Buch zur Ahnengalerie mit 50 historischen Porträts gehört dazu. Wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, will sich der Verein in diesem Jahr außerdem wieder am Blumensteck-Wettbewerb beim Branitzer Gartenfestival 2021 beteiligen. Auch Exkursionen in mehrere polnische Parks, zahlreiche Vorträge und der Besuch des Weihnachtsmarktes auf Schloss Lomnica sind geplant. (kay) 21. Januar 2021

Kommentar schreiben

Baselitz-Zeichnung wird für Obdachlose versteigert

Baselitz Köln ZDF Versteigerung Verein Obdachlose

Lang ist es her, dass Georg Baselitz in der Oberlausitz lebte. Aber immerhin wurde der berühmte Maler, Bildhauer und Grafiker in Deutschbaselitz bei Kamenz geboren und wuchs dort auf. Inzwischen ist er fast 83 Jahre alt und hat ein Selbstporträt gezeichnet, das für den guten Zweck versteigert werden soll. Baselitz fertigte das Bild im Januar 2018 bei Dreharbeiten für die ZDF-Kultursendung "aspekte" an, teilt der Sender mit. Die datierte und signierte Bleistiftzeichnung soll auf Wunsch der Redaktion und des Künstlers jetzt zugunsten von gemeinnützigen Obdachloseneinrichtungen versteigert werden. Die "aspekte"-Sendung am Freitag, 22. Januar 2021, 23.30 Uhr, die sich mit dem Thema Arm und Reich und Wertewandel beschäftigt, berichtet über die Aktion. In der ZDFmediathek steht "aspekte" am Sendetag schon ab 21 Uhr zur Verfügung.

Die Zeichnung auf Papier entstand 2018 bei einem "aspekte"-Interview am Rande der Baselitz-Ausstellung in der Fondation Beyeler in der Nähe von Basel. Das Blatt mit dem Titel "ZERO" (29,5 x 20,6 cm) wurde an den Verein "Kunst hilft geben" für Arme und Wohnungslose in Köln überreicht. Der Verein wird das Werk öffentlich ab 21. Januar 2021 bei einer Online-Benefizauktion des Kölner Auktionshaus Lempertz versteigern lassen, die am 31. Januar 2021 endet, informiert das ZDF. "Kunst hilft geben" will den Erlös mit anderen Obdachloseneinrichtungen teilen.

Baselitz begeht am 23. Januar seinen 83. Geburtstag. Laut Wikipedia wohnt er seit 2013 in Salzburg. Das Selbstporträt könnte bei der Auktion um die 10.000 Euro bringen, vielleicht wird noch mehr geboten, weil es für einen wohltätigen Zweck ist, (st) 20. Januar 2021 

Kommentar schreiben

Seite 1 von 28

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • ...
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • Aktuelle Seite:  
  • Startseite

Bild des Monats

Ein Lichtblick aus Bautzen

Anzeige
Lausitz Nachrichten Partner Bergsten

Buch des Monats

Bauernregeln und interessante Geschichten fürs neue Jahr

  • Datenschutz
  • Impressum

Back to Top

© 2021 Lausitzer Leben Kultur & Gesellschaft